Capsule Wardrobe Diary – durch die Woche mit King Louie

Wenn wir gefragt werden, was wir uns in Sachen Fair Fashion wünschen, dann sagen wir in der Regel: „Es könnte alles etwas mehr knallen.“ Weniger zurückhaltende Farben und etwas mehr Mut würden Fair Fashion ganz gut stehen, finden wir. Deshalb kombinieren wir alle gerne Fair Fashion mit besonderen Secondhand- oder Vintageteilen. Dass auch eco-faire Mode bunter und lauter sein kann, zeigt das niederländische Modelabel King Louie. Da die Gründer*innen selbst große Vintageliebhaber*innen sind (und 1983 einen eigenen Vintageladen in Amsterdam eröffneten), sind auch die Kollektionen allesamt Vintage inspiriert und spielen dabei oft mit (farbenfrohen) Mustern.

Aktuell hat King Louie eine Capsule Collection mit 15 Teilen gelauncht. Für alle Nicht-Minimalist*innen unter uns: Eine Capsule Wardrobe ist eine Art saisonaler Kleiderschrank mit einer kuratierten Auswahl an Kleidungsstücken, die alle untereinander kombinierbar sind und sich durch Basics (zum Beispiel Jeans und weißes T-Shirt) ergänzen lassen. In der Kapsel werden die Materialien Tencel und GOTS-zertifizierte Bio-Baumwolle eingesetzt. Produziert wird die Kollektion von der Suteks Group in der Türkei, die sich besonders stark für Frauenrechte auf dem Arbeitsmarkt engagiert. King Louie arbeitet daran, sukzessive nachhaltiger zu produzieren: Aktuell besteht 15% der Gesamtkollektion aus nachhaltigen Materialien, wie GOTS-zertifizierte Bio-Baumwolle und TENCEL®. Transparenz ist für das Label eine wichtige Säule und so ist King Louie seit 2015 Mitglied in der Fair Wear Foundation und veröffentlicht jährlich den sogenannten Performance Check.

Die Kollektion besteht aus Sommerkleidern, Röcken, Hosen, T-Shirts und einem Jumpsuit. King Louie setzt dabei auf kräftige Rot- und Blautöne, Streifen und Kirschprints – alles natürlich Vintage inspiriert. Wir haben uns verschiedene Teile der Capsule Collection ausgesucht und sie mit Lieblingsstücken aus unserem eigenen Kleiderschrank kombiniert. Für unser “Capsule Wardrobe Diary” nehmen wir euch mit in unseren Arbeitsalltag als Fashion Changers – und berichten ehrlich wie das Gründerinnen-Leben manchmal so abläuft.

Montag – die Woche planen

Jana: “Der Montag beginnt bei uns allen meist im Home Office. Jede bei sich. Der Start in die Woche ist wichtig, um sich einen Überblick über die kommenden Tage zu verschaffen. Oft haben wir mehrere Termine und Veranstaltungen unter der Woche, die wir alle unter einen Hut bekommen wollen. Ich nutze den Montag auch gerne schon, um Interview- oder Auswärtstermine wahrzunehmen. Dabei bin ich in der Regel auf einem der zahlreichen Sharing-Elektroroller anzutreffen. Die Länge vom ‘Kirschkleid’ ist perfekt, um dabei auch beim Outfit keine Abstriche machen zu müssen.”

Jana düst mit dem Kleid “Betty Loose Fit Dolce Vita” aus TENCEL® durch die Stadt.

Dienstag – die goldene Regel im Home Office

Nina: “Eine meiner goldenen Regel in der Selbstständigkeit lautet: niemals einen Arbeitstag im Schlafanzug verbringen. Ich arbeite einfach effizienter und fühle mich besser, wenn ich mir was Schönes anziehe. Egal, ob ich einen Magazinbeitrag schreibe oder mit Kund*innen telefoniere. Wenn ich ganz unmotiviert in den Tag starte, hilft es mir tatsächlich, ein Statement-Shirt zu tragen – damit man es auch wirklich fühlt. Da ich sehr viel Zeit am Schreibtisch verbringe, ist es mir wichtig, dass meine Kleidung bequem ist. Es gibt nichts Schlimmeres (okay, vielleicht ein, zwei Dinge), als mit einer zu engen Jeans sechs Stunden vorm Laptop zu sitzen. Mir drückt das zumindest auf die Stimmung. Der rote Rock mit der vorderen Knopfleiste von King Louie ist auf jeden Fall so geschnitten, dass ich damit sitzend, liegend und stehend wunderbar arbeiten kann. Und der weiche Tencelstoff ist ohnehin mein absolutes Wohlfühlmaterial. Der Rock lässt sich außerdem super mit meiner restlichen Garderobe kombinieren und ganz einfach up- oder downdressen, etwa mit einem schlichten Shirt. Wer fühlt noch die Fashion Changing Vibes?”

Vreni trägt das “T-Shirt Babylon Stripe” in Papaya Pink aus Bio-Baumwolle. Nina kombiniert ihr Fashion Changer-Shirt mit dem roten A-Linienrock

Mittwoch – zwischen Produktivität und der Kunst des Nichtstuns

Vreni: “Wecker um 7, zwei- oder dreimal snooze und dann kurz Yoga – so stelle ich mir meine Mittwochmorgen vor und immer öfter sind die sogar Realität. Während man gut und gerne schon mal um halb 8 eine Mail von Nina oder Jana im Postfach haben kann, bin ich eigentlich eher Typ Langschläferin. Da ich momentan aber zwischen meinem Job im Bereich Grafik und Konzeption beim eco-fairen Store Loveco und meiner Selbstständigkeit bei Fashion Changers jongliere, sitze ich immer häufiger schon früher am Morgen am Schreibtisch und erledige eine Stunde lang ein paar Dinge. Mails mache ich tatsächlich sehr häufig an meinem Handy, wenn ich gerade mal wieder (Welcome to Berlin!) 40 Minuten in der Bahn sitze. Das klingt im ersten Moment vielleicht nicht so gut – schafft mir aber auch Freiheit. Manchmal bin ich während meiner Bahnfahrten derart produktiv (auch unser Projektmanagement-Tool nutze ich am Handy), dass ich, wenn ich nach Hause komme, den Laptop nicht mehr aufklappen muss. Dann treffe ich häufig Freund*innen auf ein Glas Wein, widme mich endlich meinem neu erworbenen Bücherstapel oder höre mir endlos Interview-Podcasts an. Oder aber ich mache einfach mal nichts – das habe ich in den letzten zwei Jahren so sehr zu schätzen gelernt. Im Italienischen gibt es dafür mit ‘Dolcefarniente’ übrigens ein eigenes Wort, welches das als erholsam empfundene Nichtstun beschreibt. Und ich würde fast so weit gehen und sagen: Wir sollten alle mal wieder ‘Dolcefarniente’ üben!”

Aus Vrenis persönlichem Mode-Einmaleins: lieber generell etwas over- als underdressed sein. Hier im Vintagelook mit der knallroten King Louie-Culotte. Außerdem zu sehen: Vreni beim Praktizieren von Dolcefarniente.

Donnerstag – weniger Arbeit für mehr Hobbys

Nina: “Als ich meine Festanstellung vor über zwei Jahren verlassen habe, war es eines meiner langfristigen Ziele, weniger zu arbeiten. Davon bin ich leider noch meilenweit entfernt – mit zwei Start-ups (ich habe noch eine Videoproduktion) und einem Ehrenamt ist mein beruflicher Kalender oft ziemlich vollgepackt. Aber ich schaffe es immer öfter, 6-Stunden-Tage zu arbeiten. Und tada: Wenn ich weiß, ich habe am Tag nur sechs Stunden Arbeitszeit, schaffe ich meistens mehr als in acht Stunden. Und so bleibt auch mehr Zeit für Hobbys. Erinnert ihr euch noch an Hobbys? Hatten wir früher alle mal. Ich gehe regelmäßig zum Yoga – das ist für mich nicht verhandelbar und ich lege meine Termine so, dass ich meiner Yogapraxis nachgehen kann. Und ich lese gerne. Am besten klappt das morgens, bevor das E-Mail-Postfach überschwemmt wird, oder abends vorm Schlafengehen. Immer öfter nehme ich mir aber auch bewusste Leseauszeiten. Einfach mit einem Tee auf die Couch oder im Café bei einem Cappuccino in andere Welten eintauchen. Gerne auch im Kirsch-Kleid, mit dem sich übrigens auch gut Fahrradfahren lässt. Das mache ich nämlich auch gerne.”

Nina versucht sich aktuell daran, weniger zu arbeiten. Neue Ideen bekommt sie am besten beim Lesen, Yoga oder alleine im Café – Handy und Laptop bleiben dabei zu Hause.

Freitag – arbeiten, lachen und ins Wochenende tanzen

Vreni kombiniert den
Midi-Rock
mit dem rosa-gestreiften T-Shirt mit Knotendetail. Und Jana hat sich für die rote Culotte entschieden, die man schon fast als Fashion Changers-Keypiece bezeichnen könnte.

Jana: “Freitags ist unser wöchentlicher Jour Fixe. Das heißt, dass wir die Arbeitswoche Revue passieren lassen, aktuelle und neue Projekte besprechen und dabei ziemlich viel lachen. Das passiert – ganz unglamourös – im Home Office. Ein Büro ist nämlich finanziell noch nicht drin, auch wenn wir alle davon träumen. Nina hat das Office schon auf ihr Vision Board gepinnt. Es wird also passieren.”

Vreni: “Nina hat mich ja schon des Öfteren mit „Wow, you’re fully dressed!“ begrüßt. Meine Devise: Steht abends ein Event an, gehe ich selten vorher noch einmal nach Hause, sondern trage mein Outfit einfach schon vorher. Sowieso bin ich generell lieber etwas over- als underdressed – so passt es immer noch, wenn ich spontan abends noch wohin gehen möchte. Außerdem ist so ein Abstecher nach Hause in Berlin zeitlich nicht zu unterschätzen und meistens gar nicht unterzubringen. Im Zweifelsfall habe ich noch einen Concealer und einen Lippenstift in der Tasche und tanze nicht selten samt riesiger Tasche und Laptop auf einer Party. Auch da will ich sagen: Willkommen in Berlin, hier geht eigentlich fast alles!”

Vom Büro noch schnell auf eine Veranstaltung? Da die Teile aus der King Louie-Capsule Collection untereinander wahnsinnig gut aufeinander abgestimmt sind, ist die Stylefrage schon mal gelöst. So können wir uns ganz bequem ins Abendoutfit werfen und mit der richtigen Tasche und ein paar Accessoires haben wir auch mit der Capsule Collection tolle Abendlooks.

Nina mag es unkompliziert mit kleinen Details: Unter der roten Culotte blitzen die goldenen Lieblingsschnürer hervor.
Allover-Streifenlook: Jana trägt abends den Jumpsuit “Rimini” aus TENCEL mit Gürteldetail.
Vreni kombiniert Bluse und Tasche aus dem eigenen Vintagefundus mit dem King Louie-Midirock mit Volantsaum

Wie findet ihr das Konzept der Capsule Wardrobe? Teilt gerne eure Erfahrungen mit uns.

Alle Fotos: (c) Fashion Changers

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