Modeaktivismus

Warum Modeaktivismus?

Der Modebranche wird häufig Oberflächlichkeit vorgeworfen. Kein Wunder, denn sie hat meist etwas Mysteriöses, Glamouröses und vor allem – etwas Elitäres! Dass die Modebranche nicht für alle eine schöne Spielwiese ist, wird spätestens dann klar, wenn es um Arbeitsbedingungen geht. Strukturelle Ungerechtigkeiten sind in der Modewelt leider an der Tagesordnung und zwar auf allen Ebenen: in der Produktion von Kleidung und den Rohstoffen dafür (z.B. durch schlechte Bezahlung oder Zerstörung des Lebensraums), aber auch, wenn es darum geht, für wen Mode gemacht wird. Modeaktivismus bedeutet für uns, dass wir das Veränderungspotential der Branche erkennen und einfordern. Wir glauben, dass Mode sozialgerecht, inklusiv und empowernd sein kann. Für dieses Verständnis vernetzen wir uns mit Aktivist*innen, NGOs und engagierten Einzelpersonen. Wir gehen auf die Straße, leisten und unterstützen Aufklärungsarbeit und haben beispielsweise 2019-2021 aktivistische Arbeit rund um das Lieferkettengesetz in Deutschland geleistet.

Modeaktivismus 101 – jetzt anfangen!
  1. Vernetzen
    In vielen Städten gibt es offene Vernetzungstreffen oder Informationsabende von NGOs oder Privatpersonen, die bereits aktiv sind. Mindestens einmal im Jahr gibt es zum Beispiel Aktionen von Fashion Revolution (, die inzwischen viele Untergruppen in ganz Deutschland haben).
  2. Komfortzone verlassen
    Du hast noch nie öffentlich über die Missstände in der Modeindustrie gesprochen? Fang im Kleinen an, sprich zum Beispiel zuerst mit Freund:innen, Familie oder Kolleg:innen. Das kannst du später weiter ausbauen.
  3. Frag nach
    Mini-Aktivismus im Alltag: Frag in deinem Lieblingsladen oder -Onlineshop doch einfach mal nach, wie es mit Fairness und Nachhaltigkeit aussieht. So signalisierst du, dass es ein wichtiges Thema ist, mit dem sich alle beschäftigen sollten.
  4. Nutze deinen Wirkungskreis
    Es gibt immer Dinge, die man beeinflussen kann. Überlege, wo du in deinem Alltag einen möglichst großen Unterschied machen kannst. Vielleicht kannst du anstoßen, dass die Arbeitskleidung bei deinem Job zukünftig fair und nachhaltig eingekauft werden soll?
  5. E-Mails an Politiker:innen schreiben
    Versteh dich nicht nur als Konsument:in, sondern vor allem auch als Bürger:in. Kläre Politiker:innen (z.B. in deinem Wahlkreis) über die Themen auf, die dich bewegen und frage nach, was sie tun, um Probleme anzugehen. Wer für deinen Wahlkreis zuständig ist und wie die E-Mail-Adresse lautet, findest du hier.
  6. Petitionen unterschreiben oder starten
    Auf unseren Social Media Kanälen teilen wir immer wieder Petitionen – hilf mit deiner Unterschrift und verbreite sie weiter! Ist dir ein Missstand aufgefallen, der noch von keiner Petition adressiert wird? Dann starte doch selbst eine. Das kannst du zum Beispiel über den Petitionsausschuss des Bundestages oder über Plattformen wie change.org machen.
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In unseren Instagram Guides findest du gesammelte Beiträge
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Vereine und Initiativen

Natürlich sind wir nicht alleine (mode)aktivistisch unterwegs. Es gibt bereits viele, tolle Vereine und Initiativen, die die richtigen und wichtigen Fragen stellen. Diese zu unterstützen und immer wieder bei ausgerufenen Aktionen mitzumachen, ist ein wichtiger Beitrag, den ihr selbst leisten könnt.

Hier findet ihr einige Non-Profit-Organisationen und Initiativen, die mehr als einen Blick wert sind:

Bisherige modeaktivistische Aktionen
Hier findest du einige Aktionen, die wir bisher umgesetzt oder unterstützt haben.

2022 Unterstützung der Good Clothes, Fair Pay-Kampagne der Europäischen Bürger*innen-Initiative für Existenzlöhne in der Modebranche (Aufklärungsarbeit, Kampagnen-Support, Veranstaltungsorganisation in Zusammenarbeit mit Fashion Revolution Deutschland)

2019-2021 Unterstützung der Petition #fairbylaw, die ein Lieferkettengesetz forderte (Aufklärungsarbeit, Protest vor dem BMAS, Kampagnen-Support, Pressearbeit, Petitionsübergabe)

8. März 2021 Aktion zum Feministischen Kampftag am 8.März: Einfach mal solidarisch sein

17. März 2021 Unterstützung des Globalen Klimastreiks durch Erstellung eines Instagram-Facefilters mit Klima-Demoplakaten #Allefür1Komma5

23. September 2020 Kreide-Straßenaktion zum Klimastreik

10. September 2020 Protest vor dem Bundesamt für Arbeit und Soziales bezüglich des Lieferkettengesetzes #fairbylaw

29. November 2019 Rede beim Globalen Klimastreik

27. November 2019 Petitionsübergabe der Petition #fairbylaw, die ein Lieferkettengesetz forderte

20. September 2019 Demo-Block zum Thema „Mode und Klima“ beim Globalen Klimastreik #AllefürsKlima

Mehr unserer modeaktivistischen Aktionen findest du in diesem Guide.