Mehr Aktivismus und spannende Mode-News! Einmal monatlich tragen wir in den Fashion Changing News zusammen, was sich gerade in der (fairen) Modeszene bewegt und was man nicht verpasst haben sollte. In diesem Monat haben wir schöne Mode-News für euch und natürlich auch einige Entwicklungen in Sachen Klimaaktivismus.
Fashion Changers x Fairnica
News in eigener Sache: Für die Vermietplattform Fairnica haben wir eine Herbstkapsel mit fünf Fair Fashion-Teilen gestylt, die ab sofort gemietet werden kann. Mit der Kapsel LUISE können nach dem Capsule Wardrobe-Prinzip insgesamt 30 Outfits kombiniert werden (zusammen mit eigenen Basics wie Jeans, schwarze Hose, weißes und schwarzes Shirt). Da wir Drei eigentlich einen recht unterschiedlichen Kleidungsstil haben, war es anfangs gar nicht so leicht die Teile zu finden, die für uns alle in Frage kommen.
Umso mehr freuen wir uns jetzt mit richtig tollen Statement Pieces kleine Highlights dabei zu haben. Der Zweiteiler von Jan ‘n June steht im Zentrum und wird von einem schönen, rosa Farbklecks in Form eines Rollis von Shipsheip ergänzt. Dazu gibt es noch einen schlichten, schwarzen Wickelrock von esthétique, der im Prinzip zu allem kombiniert werden kann und eine kuschelige Samtjacke in einem warmen Herbst-Rot von Lana Organic. Die gesamte Kapsel kann für 1 bis 3 Monate ausgeliehen werden. Alle Outfitkombinationen könnt ihr euch online bei Fairnica ansehen.
Neue Petition für mehr Transparenz in der Lieferkette
Einen Tag nach dem Launch des Grünen Knopfs, dem ersten staatlichen Textilsiegel, haben 17 zivilgesellschaftliche Organisationen, darunter Brot für die Welt, INKOTA und BUND, eine Kampagne für ein Lieferkettengesetz lanciert. Der Transparenz halber: Die Petition fordert einen gesetzlichen Regelrahmen für Unternehmen, wie es auch die von Lisa Jaspers initiierte Kampagne #fairbylaw tut. Auch wenn beide Petitionen dasselbe wollen, ist es wichtig, beide zu unterschreiben, insofern man ein Ende der unternehmerischen Sorgfaltspflicht möchte. Der Druck auf die Politik, ein Gesetz zu diskutieren, wird so auf jeden Fall deutlich erhöht.
Das Klimapaket der Bundesregierung ist da
Das Klimakabinett hat in der Nacht vom 19. auf den 20. September getagt und ist zu einem Ergebnis gekommen. Am Tag des globalen Klimastreiks, als allein in Berlin 270.000 Menschen für mehr Klimaschutz und politische Lösungen auf die Straßen gingen, brachte das Kabinett einen Vorschlag eines Klimapakets auf den Weg, das unter Klima- und Umweltschutzaktivist*innen für Unverständnis sorgt. Die angestrebten Maßnahmen sind nach Aussagen von Klimaschützer*innen, Wissenschaftler*innen, Fridays For Future, aber auch von Politiker*innen aus den eigenen Reihen der CDU und SPD, viel zu lasch, viel zu langsam und zu wenig innovativ.
Ein Teil der Maßnahmen im Überblick:
- 10 Euro pro Tonne CO2 im Sektor Verkehr und Wärme ab 2021, mit jährlicher Erhöhung
- Senkung der EEG-Umlage um 0,25 Cent pro kWh ab 2021
- Anhebung der Pendlerpauschale ab dem 21. Kilometer auf 35 Cent bis Ende 2026
- Erhöhung des Wohngeldes um 10 Prozent
- Steuerliche Förderung energetischer Sanierungsmaßnahmen, auch Einzelmaßnahmen wie Heizungstausch und Dämmung
- Bundesförderung für effiziente Gebäude
- Förderung der seriellen Sanierung im Gebäudebereich
- Austauschprämie für die Erneuerung von Ölheizanlagen (Förderanteil: 40%)
- Ausbau der Ladesäuleninfrastruktur für die Elektromobilität mit Förderungen bis 2025
- Steuerbefreiung von Elektrofahrzeugen bis 2025 verlängert
- Kaufprämie für Elektro-, Hybrid- und Wasserstofffahrzeuge verlängert
- ab 2021 1 Milliarde Euro jährlich für den Ausbau des ÖPNV, ab 2025 2 Milliarden Euro jährlich
- Ausbau von Radwegen
- Investition von 86 Milliarden Euro von Bund und Deutscher Bahn bis 2030 für den Ausbau und die Erneuerung des Schienennetzes
- Konsequent CO2-bezogene Reform der Kfz-Steuer
- Senkung der Mehrwertsteuer im Fernverkehr von 19% auf 7% ab 2020
- Ausbau des Ökolandbaus (Anm. d. Red.: Generell steht beim Landwirtschaftspart sehr wenig bis gar nichts)
Alle Maßnahmen und weitere Beschlüsse findet ihr in dem Klimaschutzprogramm 2030 der Bundesregierung, das online einsehbar ist.
Viertel\Vor launcht neue Kampagne
Mit der Kampagne “It’s your Climate, too” will das Onlinemagazin Viertel\Vor auch die Menschen abholen, die sich bis dato noch nicht so ausführlich mit der Klimakrise beschäftigt haben. Das Mittel der Wahl: ein einfaches, aber wirkungsvolles, Statement-Shirt, das in Zusammenarbeit mit dem Fair Fashion-Label Armedangels entstanden ist. Die limitierte Auflage des T-Shirts war innerhalb eines Tages komplett ausverkauft. Zeitgleich launchte das Viertel\Vor-Duo einen Instagram-Kanal, der das Thema weiter bespielen soll. Wir haben bereits gehört, dass es das nicht gewesen sein soll und sind gespannt, was demnächst passiert.
Zweite Vegan Fashion Week
Mit dem Slogan „Fashion is activism“ startet am 10. Oktober die zweite Vegan Fashion Week in Los Angeles. Die Messe findet auf etwa 4.600 Quadratmetern im Penthouse des California Market statt und beinhaltet Fashion-Shows sowie einen Designer-Showroom mit veganen Marken. Neben des veganen Aspekts liegt der Fokus bei der zweiten Ausgabe auch auf ökologischen Themen. Die Vegan Fashion Week war das erste Format dieser Art weltweit. Die Gründerin – Emmanuelle Rienda – sieht im Veganismus eine große Zukunft für soziale Gerechtigkeit und eine Antwort auf die Herausforderungen, die dem Planeten aktuell gegenüberstehen. Besucher*innen erwarten auch Inhalte zu Circularity, Inklusivität und. Speziezismus. Die Medienaufmerksamkeit war bereits bei der ersten Ausgabe im Frühjahr 2019 sehr groß und das Format könnte ein Beispiel in der Modebranche sein, das Nachahmer*innen findet.
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Luisa Neubauer ruft zu mehr Aktivismus auf
In ihrem ersten TEDx-Talk appelliert Luisa Neubauer an uns, dass wir alle Klimaaktivist*innen werden können. Im Rahmen der TEDxYouth @ München hält Luisa einen fast 20-minütigen Vortrag darüber, was es bedeutet aktiv zu werden und warum heutzutage viel mehr Menschen diese Möglichkeit haben und in Angriff nehmen sollten. Der im Juli gehaltene Talk hat bis dato allein über die offizielle TED-Plattform mehr als 1,2 Millionen Menschen erreicht.
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