Diversität in der Klimabewegung: 5 Klimaaktivist*innen und ihre Ziele

Diversität Klimabewegung

„Die Klima-Bewegung braucht mehr Menschen wie mich.“ Das sind die Worte von Isra Hirsi. Die 16-jährige ist Aktivistin und Executive Director des US Youth Climate Strike Movement. Was die junge Frau mit dem Ruf nach mehr Menschen wie sich meint: Diversität. Denn Isra ist Schwarz und Muslimin.

Aktuell trägt der Aktivismus für Umweltschutz meist ein prominentes Gesicht und zwar das der ebenfalls 16 Jahre alten Schwedin Greta Thunberg. Je weiter sich der von Greta gegründete allwöchentliche Fridays-for-Future-Schulstreik ausbreitete, desto mehr kritische Stimmen wurden laut. Eine davon lautete: der Klimaschutz ist – wie so oft – ein Thema, das nur privilegierte weiße Menschen zeigt.

„Die Klimakrise ist ein riesiges Problem, dem wir alle gegenüber stehen und deren Folge alle und alles auf diesem Planeten betreffen“, so Isra Hirsi in einem Gespräch mit BBC Minute. Deshalb kann, soll und darf eine solche Bewegung nicht nur ein Gesicht haben, sondern muss die Diversität der Welt abbilden. In diesem Artikel möchten wir euch fünf großartige Aktivist*innen auf der BIPoC-Community (Black/Indigenous/People of Color) genauer vorstellen.

„The climate movement needs a drastic change toward diversity before we can truly be intersectional and effective.“

Isra Hirsi

Isra Hirsi ist Mitbegründer*innen der amerikanischen Schulstreik-Bewegung. Sie fordert, dass BIPoC (Black/Indigenous/People of Color) mehr in die Klimadebatte einbezogen werden müssen. Und nicht nur das: Sie müssen ein fester Teil der Klimadebatte sein. Schließlich sind sie die Ersten, die die Folgen der Klimaveränderungen zu tragen haben und an Orten wie im Himalaya-Gebirge, im Amazonas Regenwald und in der Arktis schon längst davon betroffen sind und dort ihre Lebensgrundlage verlieren oder bereits verloren haben.

Auf diesen Umwelt-Rassismus aufmerksam zu machen, ist eines von Isras Anliegen. Sie sagt, dass BIPoCs und einkommensschwache Gemeinden viel stärker von der Klimakrise betroffen sind als weiße privilegierte Menschen und dennoch nicht in der Klimadebatte repräsentiert werden.

Nicht unerwähnt soll auch die Mutter von Isra bleiben. Ilhan Omar war 2018 bei der Wahl zum Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten die erste US-Amerikanerin aus Somalia und zusammen mit Rashida Tlaib die erste Muslimin, die in den Kongress gewählt wurde.

„We need to change our culture and change our narrative.“

Xiye Bastida

Xiye Bastida ist siebzehn Jahre alt, ebenfalls Klimaaktivistin und stammt aus dem indigenen mexikanischen Volk Otomi-Toltec. Auf dem diesjährigen Global Citizen Festival stand sie gemeinsam mit anderen Aktivist*innen neben Leonardo DiCaprio auf der Bühne und sprach über den Klimawandel. „Sorgfältig mit der Erde umzugehen, sollte Teil der menschlichen Tradition sein“, sagte sie in einem Interview mit BBC Minute. Xiye setzt sich dafür ein, dass der Schutz der Erde und der gesamten Biodiversität nicht nur eine Bewegung ist und bleibt, sondern eine Tradition aller Menschen ist.

„Water is a basic human right.“

Autumn Peltier

Im vergangenen September hielt die aus der kanadischen Provinz Ontario stammende Autumn Peltier vor Generalversammlung der Vereinten Nationen eine beeindruckende Rede. Ihr Anliegen: sauberes Trinkwasser für alle. Die 15-jährige ist Chief Water Commissioner für die Anishinabek Nation und gehört der Wiikwemkoong First Nation an (fast alle indigenen Völker in Kanada werden mit First Nations bezeichnet). „Wasser ist ein grundlegendes Menschenrecht“, sagt sie. Und genau deshalb fordert Autumn die politischen Entscheider*innen dazu auf, ihre Macht zu nutzen und allen Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser zu sichern.

„Our existence is our resistance.“

Helena Gualinga

Aus dem ecuadorianischen Amazonasgebiet stammt die 17-jährige Sumak Helena Gualinga, die sich für Klimaschutz und -gerechtigkeit sowie für die Rechte indigener Völker einsetzt. „Unser Dasein ist unser Widerstand“, schreibt sie unter einem Foto bei Instagram, das sie bei einer Protest-Aktion zeigt. „Große Unternehmen haben unser Land gestohlen, unser Wasser vergiftet und nichts als Zerstörung hinterlassen. Aber wir haben sie überlebt. Wir haben alles überlebt. Und wir stehen stärker als je zuvor.“

„When we’re talking about solutions, we have to include indigenous people in the conversation.“

Tokata Iron Eyes

Während ihrer Reise durch die USA hat Greta in der Standing Rock Community die gleichaltrige Aktivistin Tokata Iron Eyes zum Gespräch getroffen. „Indigene Völker waren schon immer an der Front der Klimakrise und wir wissen, wie wir mit der Erde im Gleichgewicht leben können. Deshalb müssen indigene Völker im Gespräch über Lösungen inkludiert werden.“

Um mehr über Isra, Xiye, Autumn, Helena sowie Tokata und deren Arbeit zu erfahren, folgt ihnen zum Beispiel auf Instagram. Und erzählt auch den Menschen in eurem Umfeld von ihnen. Darüber hinaus freuen wir uns in den Kommentaren über Hinweise auf weitere Aktivist*innen, die wir unbedingt kennen müssen.

Die Inspiration für diesen Artikel sind zwei Instagram-Posts von BBC Minute, die der Frage nachgehen, wie divers die Klimabewegung ist, und indigene Aktivistinnen vorstellt.

Beitragsbild: (c) Callum Shaw via unsplash

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