Du suchst nachhaltige Sportkleidung oder bewusste Yogawear abseits von Fast-Fashion-Konzernen und Primärkunstfasern? Dann bietet dir unser Guide für Yoga- und Activewear eine feine Auswahl an Brands, die auf recycelte Materialien, Zero-Waste-Produktion oder alternative Konsummodelle setzen und zudem daran arbeiten, faire Arbeitsbedingungen in der Produktion sicherzustellen.
INASKA
INASKA zeigt, wie nachhaltige Sportkleidung inklusiv und vielfältig sein kann. Neben Leggins und Tops bietet das Label auch eine große Auswahl an sportlicher Bademode. Mit kräftigen, einfarbigen Tönen und funktional gehaltenen Schnitten sind die Teile des Hamburger Labels darauf ausgelegt, jenseits von Trends lange Zeit im Alltag und beim Sport zu begleiten. Produziert wird die nachhaltige Sportkleidung aus recycelten Materialien wie ECONYL® oder ROICA™. Letzteres ist ein Elasthangarn, das aus Resten der konventionellen Elasthanproduktion hergestellt wird, anstatt diese wegzuwerfen. Die Lieferkette von der Herkunft der Materialien bis zur Fertigung in Portugal kann durch die Kooperation mit retraced transparent und Schritt für Schritt mit detaillierten Informationen direkt im Onlineshop nachvollzogen werden.
Um den Produktlebenszyklus zu verlängern, bietet INASKA einen Reparatur-Service an. Zudem wurde gemeinsam mit dem Upcycling-Label Bridge & Tunnel im Rahmen eines Rücknahmeprogramms für eigene gebrauchte Produkte ein Laufgürtel upgecycelt.
Das Brand bietet aktuell Größen von XS bis 3XL an. Tops können durch Verstellmöglichkeiten zwischen den Größen individuell angepasst werden. INASKA gibt an, stetig daran zu arbeiten, inklusivere Größenangebote für Frauen mit unterschiedlichen Cup-Größen und Körperformen anzubieten und kommuniziert gleichzeitig auch offen die Schwierigkeiten dieses Prozesses für ein kleines Unternehmen, da verschiedene Modelle entwickelt, getestet und in kleinen Stückzahlen hergestellt werden müssen.
Preise für Leggings ab 80 Euro, Größen XS-3XL
MONTREET
Das österreichische Label MONTREET bietet von der Yoga Pants bis zur Chalk Bag zum Bouldern eine vielfältige Auswahl an nachhaltiger Sportkleidung mit dem Fokus auf Outdoor an. Die Designs werden mit lokalen Künstler*innen rund um Wien, dem Sitz des Labels, entworfen und sind mit den oft ausgefallenen Farbkombinationen und Mustern auf jeden Fall ein Hingucker.
MONTREET setzt auf recycelte Kunstfasern wie ECONYL® und Sympatex oder das Biopolyamid EVO® by Fulgar aus Rizinusöl. Im Gegensatz zu anderen Pflanzen, aus denen Bio-Kunststoffe hergestellt werden können, wächst Rizinus auch auf kargen Böden, die sich nicht für den Anbau von Nahrungsmitteln eignen. So kann die Konkurrenz zwischen Textil- und Nahrungsmittelproduktion reduziert werden. Zudem entwickelt MONTREET auch Zero-Waste-Produkte. Hierfür werden zum einen Schnittmuster entwickelt, bei denen keine bzw. nur minimale Schnittreste entstehen, oder die anfallenden Schnittreste können für weitere Produkte wie zum Beispiel Scrunchies genutzt werden. Produziert werden die Entwürfe für MONTREET bei Kiew in der Ukraine und in einer nordportugiesischen Näherei bei Porto.
Mit dem Ziel, die Lebenszyklen ihrer Produkte zu verlängern, bietet das Brand zudem einen Reparaturservice mit kostenloser Erstreparatur an. Darüber hinaus können die Produkte von Montreet auch gemietet werden. So können Kund*innen diese – oder auch den zugehörigen Sport – erst einmal testen. Erfolgt nach der Testphase ein Kauf, wird die Leihgebühr mit dem Kaufpreis verrechnet.
Preise für Leggings ab 89 Euro, Größen XS-XXL
Chakrana
Chakrana hat sich ganz auf Yogawear made in Sachsen spezialisiert. Aus der eigenen Liebe zum Yoga und mit einem Hintergrund im Modedesign haben die beiden Gründer*innen Darja Noschenko und Sven Schipper ihr eigenes Label gestartet. Im Onlineshop bieten sie eine Auswahl an unifarbenen, bequem geschnittenen Yogahosen und -oberteilen wie auch Overalls und einige Yoga-Accessoires an.
Das Brand verwendet ausschließlich in Europa produzierte Garne und Stoffe. Neben LENZING™ ECOVERO™, einer zellulosebasierten Viskosealternative aus FSC- oder PEFC-zertifizierter Forstwirtschaft und Bio-Baumwolle, kommen auch recycelte Kunstfasern zum Einsatz. Die Produkte werden in einer Manufaktur in Sachsen hergestellt, um sowohl die Transportwege kurz zu halten als auch die regionale Wertschöpfung zu fördern. Ein weiterer Vorteil der lokalen Produktion ist aus Sicht des Brands die Möglichkeit, bei dem Zulieferer mit geringen Lagerbeständen arbeiten und so Überproduktion vermeiden zu können.
Preise für Leggings ab 89 Euro, Yogahosen ab 39 Euro, Größen XS-XXL
OH OH OM
Preise für Cropped Tops ab 79,90, für die Cropped Wide Leg Pants ab 139 Euro, Größen XS-XL
Yogabux
Yogabux ist das Ein-Frau-Brand von Susanne Hütter. Die Idee zur Gründung entstand bei der (erfolglosen) Suche nach einer nachhaltig produzierten Yogahose nach ihrem Geschmack. Nachdem sie diese nicht fand, entwarf sie sich diese einfach selbst und ließ sie produzieren.
Aus dem Gedanken heraus, die klassische Yogahose mit Querstreifendetails im Wadenbereich auch anderen zugänglich zu machen, ist sowohl das kleine Label Yogabux entstanden, das nachhaltige Sportkleidung ohne Schnickschnack aus recyceltem Nylon produziert, als auch ein sozial integratives Projekt dahinter gewachsen. Denn gemeinsam mit zwei weiteren Gründerinnen hat Susanne Hütter auch eine Schneiderei in Köln aufgebaut, in der ihre Yogabuxen hergestellt werden. Die Schneiderei bietet Frauen, die es zum Beispiel durch Fluchterfahrung schwer auf dem Arbeitsmarkt haben, einen Arbeitsplatz. Neben Yogabux können dort auch weitere Brands ihre Kollektionen produzieren lassen.
Preise für Leggings ab 89 Euro, Größen XS-XL
Nice To Meet Me
Der kolumbianische Modedesigner Maicol Herrera und die österreichische Yogalehrerin Denise Herrera sind die kreativen Köpfe hinter Nice To Meet Me. Das kleine Label mit Sitz in Österreich hat es sich nach eigener Aussage zum Ziel gesetzt, Menschen auch durch die Wahl nachhaltiger Sportkleidung dazu zu bringen, sich im Einklang mit sich selbst und mit der Natur zu bewegen. Die Kollektionen bestehen aus Produkten mit den Schwerpunkten auf Yoga-, Swim- und Surfwear – von klassischen Yoga- und Sporthosen über Oberteile bis hin zu Yogamatten sowie -accessoires für Männer und Frauen. Zudem bietet Nice To Meet Me auch einige Unisex-Produkte an. Bei den Materialien setzt das Brand auf recycelte Kunstfasern wie ECONYL® , rezykliertes PET sowie natürliche Fasern wie Bio-Baumwolle oder Hanf.
Nice To Meet Me lässt die Kollektionen, die sowohl einfarbige Entwürfe als auch ausgefallene Designs mit farbenfrohen Mustern und Stonewashed-Optik umfassen, in kleiner Auflage in Litauen, Tschechien und Portugal fertigen.
Preise für Leggings ab 69 Euro, Größen XS-XL
Oy Surf
Bei Oy Surf ist der Name Programm. Das Label wird von den surfbegeisterten Schwestern Zelia und Dario Zadra geführt. Gegründet im Surfparadies Bali, hat es sich auf die Entwicklung von sportlichen Surfbikinis und Surf-Leggings spezialisiert, die nicht verrutschen. Aber auch für den Sport auf festem Boden gibt es nachhaltige Sportkleidung wie klassische Yogahosen. Beim Design setzt das Label auf kräftige Farben und Muster sowie funktionelle Schnitte, die die Bewegung und eine gute Passform in den Vordergrund stellen. Die sportlichen Designs lassen sich dank des Activewear-Trends auch im Alltag sehr gut kombinieren.
Die Leggings des Schweizer Labels werden aus in Europa recycelten Materialien wie ECONYL® oder recyceltem Polyester in der Nähe von Porto in Nordportugal produziert. Das Familienunternehmen besitzt über 30 Jahre Erfahrung in der Herstellung von Swimwear und beschäftigt aktuell 22 Mitarbeitende in Vollzeit, die laut Oy Surf über den gesetzlichen Mindestlohn hinaus und zusätzlich je nach Fleiß bezahlt sowie am Gewinn des Unternehmens beteiligt werden.
Preise für Leggings ab 89 Euro, Größen XS-XXL
Arctic Flamingo
Die Geschichte von Arctic Flamingo begann während der Elternzeit von Inkeri Glova. Die Gründerin entwarf bunte Yoga Pants, die sie für sich selbst nähte. Freund*innen aus ihrem Yogastudio gefielen die ausgefallenen Designs und so entschied sich Inkeri Glova, zunächst einen Etsy-Shop zu eröffnen und die Einzelstücke selbst zu Hause zu nähen. Mittlerweile hat das Brand einen eigenen Onlineshop und lässt die Kollektionen in kleinen Auflagen in deutschen Produktionsstätten fertigen. Nearshoring, also die Produktion in der Nähe zum Firmensitz, ist mit höheren Kosten verbunden als beispielsweise in Niedriglohnländern wie Indien oder Bangladesch. Dafür sind Produktionspartner*innen besser ansprech- und besuchbar. Zudem können durch vermiedene Transporte Emissionen eingespart werden.
Bei der Auswahl der Materialien setzt die Gründerin auf den Vergleich der jeweiligen Umweltauswirkungen. So bevorzugt sie nach eigenen Angaben beispielsweise TENCEL™ Lyocell, da bei der Herstellung weniger Energie und Wasser verbraucht werden als im Anbau von Bio-Baumwolle. Daneben setzt Arctic Flamingo auf recycelte Materialien wie ECONYL®, das aus alten Teppichen, Fischernetzen und anderen Nylonabfällen produziert wird.
Im Onlineshop gibt es zudem einen Bereich mit B-Ware, die aufgrund von kleinen Mängeln, wie zum Beispiel unterschiedlichen Beinlängen, günstiger angeboten wird. Im Second-Hand-Bereich finden sich vereinzelt auch getragene Produkte, die von Arctic Flamingo für ein zweites Leben aufbereitet wurden.
Preise für Leggings ab 89 Euro, Second Hand und B-Ware ab 25 Euro, Größen XS-XL
Titelbild © OH OH OM