Imagine – Fashion Changers x Conscious Fashion Store Kooperation

Fashion Changers and Peek & Cloppenburg* Conscious Store
dare to imagine…

What if we used fashion for good?

Maqu – Berlin-Peruvian fashion label

Buki Akomolafe – Berlin -based fashion label with German/Nigerian heritage

My little Bukhara – Uzbek traditional crafting

GERMAN
Mode ist mehr als der Stoff, der uns kleidet. Mode bringt viele gesellschaftliche Themen zusammen: Klimaschutz, Innovation, solidarische Handelsbeziehungen, Dekolonisierung, soziale Teilhabe, Gender, Körper, Anti-Rassismus und intersektionalen Feminismus. Wir sind davon überzeugt: Wenn wir Mode im Kollektiv aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nachhaltig und fair denken, dann kann Mode ein Tool für positive Veränderung sein.

Die Modeindustrie verursacht viele Probleme: So betrug die weltweite Faserproduktion 2018 107 Millionen Tonnen, 2019 bereits 111 Millionen Tonnen (Quelle: Textile Exchange). Außerdem ist sie für zwischen drei und zehn Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Bis 2030 drohen extreme Wetterereignisse Bekleidungsexporte im Wert von 65 Milliarden Dollar zu gefährden und fast eine Million Arbeitsplätze in Bangladesch, Kambodscha, Pakistan und Vietnam zu vernichten (Quelle: Business of Fashion). Extreme Wetterereignisse, giftige Chemikalien, Mülldeponien oder Mikroplastik in Gewässer und Ackerböden haben nicht nur Auswirkungen auf die Umwelt, sondern beeinträchtigen zudem die Gesundheit von Menschen. Viele von ihnen arbeiten unter menschenunwürdigen Bedingungen entlang der textilen Lieferketten. Etwa 80 Prozent der Erwerbstätigen im Bekleidungssektor machen Frauen* aus, die rechtlich nicht gut abgesichert sind. Sie arbeiten häufig im informellen Sektor und in Positionen, die geringe Fähigkeiten erfordern, wie in der Qualitätskontrolle oder Verpackung. Damit sind sie einem höheren Kündigungsrisiko ausgesetzt, weil ihre Stellen schneller ersetzbar sind. Nur 1 Prozent aller Textilarbeiter*innen sind gewerkschaftlich organisiert. Damit sind die Mittel begrenzt, um sich aktiv gegen Ungerechtigkeiten zu wehren, wie unbezahlte Überstunden, verbale und sexualisierte Gewalt, Lohnkürzungen, unsichere Arbeitsbedingungen und das Beschneiden des Versammlungsrechts.

Immer mehr Modelabels wollen hier einen Unterschied machen. Sie versuchen, Ökologie, Gerechtigkeit und Ökonomie stärker miteinander in Einklang zu bringen. Sie nutzen Mode als Mittel zum Zweck für positive Veränderungen entlang der textilen Wertschöpfungsketten. Somit lenken sie das gesellschaftliche Bewusstsein auf die Auswirkungen von Mode auf Umwelt und Mensch – und zeigen, was wäre, wenn wir Mode für Gutes einsetzen. Drei dieser ‚Fashion Changers‘ sind: Buki Akomolafe, Nadira Khalikova und Marisa Fuentes Prado.

ENGLISH
Fashion is more than just the fabric that dresses us. Fashion brings together many social issues: Climate protection, innovation, solidarity-based trade relations, decolonization, social participation, gender, the body, anti-racism and intersectional feminism. We are convinced that if we think fashion sustainably and fairly as a collective from politics, business and society, then fashion can be a tool for positive change.

The fashion industry causes many problems: global fibre production amounted to 107 million tons in 2018 and 111 million tons in 2019 (Source: Textile Exchange). It is also responsible for between three and ten percent of global greenhouse gas emissions. By 2030, extreme weather events threaten to jeopardize clothing exports worth 65 billion dollars and destroy almost one million jobs in Bangladesh, Cambodia, Pakistan and Vietnam (Source: Business of Fashion). Extreme weather events, toxic chemicals, landfills and microplastics in water and farmland not only have an impact on the environment, but also affect the health of many people. Many of them work under inhumane conditions along the textile supply chains. Around 80 percent of workers in the garment sector are women* who are not well protected by law. They often work in the informal sector and in positions that require few skills, such as quality control or packaging. This exposes them to a higher risk of dismissal because their jobs can be replaced more quickly. Only 1 percent of all textile workers are unionized. This limits the means by which they can actively defend themselves against injustices such as unpaid overtime, verbal and sexualized violence, wage cuts, unsafe working conditions and the curtailment of the right of assembly.

More and more fashion labels want to make a difference here. They are trying to reconcile ecology, justice and economy. They use fashion as a means to an end for positive change along the textile value chains. In this way, they raise social awareness of the impact of fashion on the environment and people – and show what would happen if we used fashion for good. Three of these ‘Fashion Changers’ are: Buki Akomolafe, Nadira Khalikova and Marisa Fuentes Prado.

 

X

GERMAN

Marisa Fuentes Prado – Maqu

„Bei Maqu verbinden wir Tradition und Moderne und entwickeln so nachhaltige und neue Designs, die Verbindungen schaffen zwischen den Menschen, die sie produzieren, und den Menschen, die sie tragen.“

Nach einer aufregenden Kindheit und Jugend als Fitting Model für die Kleiderproduktion ihrer Oma und in der Kunstszene Limas, begann Marisa Fuentes Prado eigene Modedesigns zu entwickeln. Mit ihrem 2016 gegründeten Modelabel Maqu kombiniert sie peruanische Tradition mit modernen, minimalistischen Designs, inspiriert von progressiver europäischer Kultur. Dabei greift Maqu auf alte Produktionsmethoden zurück: die Alpakawolle stammt von Familienbetrieben, die sich liebevoll der Alpakazucht widmen, wie sie seit 4000 Jahren mit Respekt vor den Tieren betrieben wird; die Pima-Baumwolle wird von Hand und ohne schädliche Gifte gewonnen; das Latex für die Schuhe wird von indigenen Gemeinschaften im Regenwald von wild wachsenden Bäumen bezogen, ohne diese zu roden. Auf diese Weise verbindet Maqu Kulturen, Stile und Materialien und feiert so durch Mode Vielfalt und Inklusivität.

ENGLISH

“At Maqu, we combine tradition and modernity to develop sustainable and new designs that create connections between the people who produce them and the people who wear them.”

After an exciting childhood and youth as a fitting model for her grandmother’s clothing production and in Lima’s art scene, Marisa Fuentes Prado began to develop her own fashion designs. With her fashion label Maqu, founded in 2016, she combines Peruvian tradition with modern, minimalist designs inspired by progressive European culture. Maqu draws on old production methods: the alpaca wool comes from family farms that are lovingly dedicated to alpaca breeding, as it has been practiced for 4,000 years with respect for the animals; the Pima cotton is obtained by hand and without harmful toxins; the latex for the shoes is sourced from indigenous communities in the rainforest from wild trees without clearing them. In this way, Maqu combines cultures, styles and materials, celebrating diversity and inclusivity through fashion.

GERMAN

Buki Akomolafe

„Wir tragen Verantwortung: Wir haben täglich die Wahl, welche Mode wir tragen wollen – und können somit durch unsere Bekleidung einen Beitrag zum positiven Wandel leisten. Welche Geschichte wollen wir also tragen und zeigen?“

Das Berliner Label BUKI AKOMOLAFE wurde 2016 von der Designerin Buki Akomolafe gegründet. Mit ihrem High-End-Label führt Buki Akomolafe  kulturelle Gegensätze zweier Welten zusammen und verbindet eine klassisch-cleane Schnittkunst made in Europe mit Formen und traditionellem Handwerk vom afrikanischen Kontinent. 

Buki verbrachte ihre frühe Kindheit mit ihrer Familie in Nigeria, wo ihr Vater ein landwirtschaftliches Projekt verwaltet. In dieser Zeit erlebte sie einen bewussten Umgang mit Ressourcen, Land und Umwelt und entwickelte ein Faible für Aufsehen erregende Farben, Muster und westafrikanische Stoffe. Nach ihrer Schulzeit in Süddeutschland, zog es die staatlich geprüfte Modedesignerin nach Berlin, wo sie heute lebt und arbeitet. Mit ihrer Arbeit möchte die Designerin aus der Afrikanischen Diaspora Mode dekolonialisieren und die Narrative der Afrikanischen Mode verändern.

ENGLISH

“We have a responsibility: every day we have the choice of what fashion we want to wear – and can therefore contribute to positive change through our clothing. So what story do we want to wear and show?”

The Berlin label BUKI AKOMOLAFE was founded in 2016 by designer Buki Akomolafe. With her high-end label, Buki Akomolafe brings together cultural contrasts of two worlds and combines a classic-clean tailoring art made in Europe with shapes and traditional craftsmanship from the African continent.
Buki spent her early childhood with her family in Nigeria, where her father managed an agricultural project. During this time, she experienced a conscious approach to resources, land and the environment and developed a soft spot for eye-catching colors, patterns and West African fabrics. After her school days in southern Germany, the state-certified fashion designer moved to Berlin, where she now lives and works. With her work, the designer from the African diaspora wants to decolonize fashion and change the narrative of African fashion.

GERMAN

Nadira Khalikova – My little Bukhara

„Mit unserer Kleidung entscheiden wir, in welcher Welt wir leben wollen. Wenn wir ein Kleidungsstück kaufen, können wir in einen Arbeitsplatz investieren, unsere Geschichte und die Geschichten der Menschen hinter unserer Kleidung erzählen und die Stimmen der Macher*innen in die Welt tragen.“

Nadira Khalikova kommt ursprünglich aus Usbekistan und lebt seit neun Jahren in Deutschland. Sie hat immer davon geträumt, die Frauen in ihrer Heimat unabhängig und selbstbestimmt zu sehen. Mit ihrem Modelabel MY LITTLE BUKHARA arbeitet sie mit sozial benachteiligten Handwerkerinnen zusammen und erzählt die Geschichten der Frauen hinter ihrem Label. Das Modelabel verwendet handgewebte Ikat-Stoffen und bietet maßgeschneiderte Mode an. Mit MY LITTLE BUKHARA setzt sich Nadira Khalikova für Frauenrechte in der Mode, Transparenz und Respekt gegenüber den Handwerkerinnen und der Natur ein.

ENGLISH

“With our clothes, we decide what kind of world we want to live in. When we buy a piece of clothing, we can invest in a job, tell our story and the stories of the people behind our clothes and carry the voices of the makers into the world.”

Nadira Khalikova is originally from Uzbekistan and has lived in Germany for nine years. She has always dreamed of seeing women in her home country become independent and self-determined. With her fashion label MY LITTLE BUKHARA, she works with socially disadvantaged craftswomen and tells the stories of the women behind her label. The fashion label uses hand-woven ikat fabrics and offers tailor-made fashion. With MY LITTLE BUKHARA, Nadira Khalikova is committed to women’s rights in fashion, transparency and respect for craftswomen and nature.

 

About Fashion Changers

Founded in 2018 by Jana Braumüller, Vreni Jäckle and Nina Lorenzen, the aim of the Fashion Changers education and networking platform is to offer constructive criticism of what so many people love and wear every day: fashion. In their online magazine and book, as well as on social networks, they explain the problems of the fashion industry and draw attention to its positive potential for transformation. At the annual Fashion Changers conference, experts from industry, academia and activism discuss solutions that can change the fashion industry. Fashion Changers 2022 was honored with the Smart Hero Award for its commitment to social media.

* Es gibt zwei unabhängige Unternehmen Peek & Cloppenburg mit ihren Hauptsitzen in Düsseldorf und Hamburg. Diese Information bezieht sich auf die Peek & Cloppenburg B.V. & Co. KG, Düsseldorf, deren Häuserstandorte du unter peek-cloppenburg.de/de/stores finden.