Viele fragen sich: tragen oder nicht? Diese Tipps und eine Auswahl an Tragetüchern und Babytragen unterstützen bei der Trageentscheidung.
Schaut man sich die evolutionäre Verhaltensforschung an, werden Menschenkinder als sogenannte „Traglinge “ klassifiziert, denn Säuglinge sind von der anatomischen Ausstattung her auf den Hüftsitz vorbereitet; was sich dadurch zeigt, dass sie beim Hochheben die Beine automatisch anwinkeln. In vielen Kulturen weltweit ist das Tragen von Kindern durch Erwachsene oder ältere Kinder gängige Praxis. Tragen ist somit ein im Menschen verwurzeltes Verhalten, das zudem auch Vorteile in der Kindesentwicklung mit sich bringt.
Das Tragen eines Säuglings hat viele Vorteile für die Kindesentwicklung
So kann sich durch das Tragen die lagerungsbedingte Plagiocephalie (der sogenannte Schiefkopf) minimieren und Säuglingsunruhe eingedämmt werden. Eltern, die ihre Kinder tragen, gewinnen oftmals an Selbstvertrauen im Umgang mit dem eigenen Kind. Medizinisch gesehen gibt es, entgegen anderer Annahmen, beim Tragen keine Bedenken.
Tragehilfen erleichtern das Leben der Eltern und erhöhen die Mobilität
Tragehilfen erleichtern den Eltern und anderen Tragenden das Leben und sorgen für mehr Mobilität im Alltag. Damit das Tragen für beide Seiten von Vorteil ist, muss es allerdings korrekt erfolgen.
Empfohlen wird, den Säugling in Blickrichtung zu dem*der Träger*in zu nehmen, damit man schneller auf die Bedürfnisse des Kindes eingehen kann und keine Reizüberflutung stattfindet. Außerdem ist die Haltung mit der Tragerichtung nach vorne für das Kind entgegen der natürlichen Beinstellung, da der Tragesteg zwischen den Beinen des Kindes zu schmal ist und es einfach nur gerade herunterhängt. Wichtig bei allen Tragearten ist die orthopädisch korrekte Anhock-Spreiz-Haltung des Kindes, so werden unnötige Belastungen der Hüftköpfe und der Wirbelsäule vermieden.
Lieber Babytrage oder Tragetuch?
Beim Tragen eines Kindes kann man zwischen zwei Varianten wählen: einem Tragetuch, das gewickelt und verknotet wir. Oder einer Babytrage, die man anhand von Schulterträgern justieren kann. Zu beachten gilt, dass man beim Kauf einer Trage auf die richtige Polsterung, eine rückenschonende Konstruktion und eventuell einen Einsatz für Neugeborene achten muss. Für viele spielt auch die entsprechende Optik bei der Anschaffung eine nicht unerhebliche Rolle, da man das Kind über einen längeren Zeitraum trägt und sich mit der Babytrage wohlfühlen sollte.
Dass man auch über ökologische Aspekte nachdenkt, beginnt bei vielen Menschen oftmals mit der neuen Elternrolle. Die neugewonnene Verantwortung gegenüber dem eigenen Kind geht dann auch mit einer ganzheitlichen Verantwortung gegenüber dem Planeten einher. Somit spielt eine ökologische Herstellung bei Tragehilfen ebenfalls eine Rolle.
Hier eine kleine Auswahl an Labels, die nachhaltige und/oder faire Bedingungen bei der Produktion einhalten:
Der Klassiker von Manduca
Viele Eltern benutzen mittlerweile den Begriff „Manduca“ allgemein für Tragehilfe. Die klassischen Tragen und Tragetücher sind zudem mit mehreren Preisen ausgezeichnet, was den Tragekomfort sowohl für das tragende Elternteil als auch das Kind betrifft. Gefertigt werden die Produkte unter fairen und sozialen Bedingungen in Tschechien. Das Material der Tragen und Tragetücher ist 100% Biobaumwolle.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Der Hybrid von Limas
Wenn sich Elternteile nicht zwischen einer Babytrage oder einem Tragetuch entscheiden können, ist ein Hybrid, wie der von Limas die richtige Wahl. Der Bio-Tragetuchstoff passt sich perfekt an die Tragenden und das Baby an. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Trage bereits ab Geburt nutzbar ist. Die Schulterträger lassen sich auffächern und verteilen das Gewicht gleichmäßig über den Rücken. Die Herstellung findet ressourcenschonend und schadstoffreduziert statt. Limas Tragen sind auch für Veganer*innen geeignet.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Design aus Berlin: Rookie
Die Idee zu den Rookie Babytragen kam Ben, als er Vater wurde und mit seiner Familie samt siebenwöchigem Baby die Welt bereiste. Dabei merkte er, wie praktisch eine Trage auf einer Reise ist und beschloss, dass er selbst die perfekte Trage entwickeln muss. Nach einem eher gebasteltem Prototyp, ging es mit weiteren Tragen in Produktion. Optisch sind die Rookies eher klassisch, haben aber praktische Details für Ausflüge und Reisen.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Designer-Tragen und -Tragetücher von artipoppe
Dass das Tragen des eigenen Kindes nicht nur viele Vorteile hat, sondern auch stylisch aussehen kann, zeigt das niederländische Label artipoppe. Die Gründerin Anna van den Bogart hat es sich zur Aufgabe gemacht, Frauen zu vereinen und ihnen ihre Identität auch als Mutter zu bewahren. Die Tragen und Tragetücher von artipoppe sollen zeigen: Wir kümmern uns: nicht nur um ihre Kinder – sondern auch um uns selbst. Die Jacquard-Stoffe werden in Litauen gewebt, wo die Tragen von fair entlohnten Arbeiter*innen hergestellt werden.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Self-love is the beginning of greatness. @romyboomsma #springishere
Leichte Tragetücher aus MicroModal von HoudiniMe
Wer sich für eine leichte Variante zum Babytragen entscheiden möchte, wird sich über die Babywraps aus 100% MicroModal von HoudiniMe freuen. Die Stoffe in zeitlosen Farben werden in Österreich hergestellt und regional und fair in Hamburg geschneidert. Bei den Tragetüchern von HoudiniMe geht es besonders um die Leichtigkeit und darum, den Saunaeffekt für das Kind – besonders in den Sommermonaten – zu vermeiden. Die Tücher werden von Hebammen und Trageberater*innen empfohlen.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Verwendete Quellen: kinder-verstehen.de, hebammenblog.de
Eine Antwort auf „5 nachhaltige Tragetücher & Babytragen“
Wie kann etwas was in China produziert wird, fair produziert sein? Rookie, sowie auch Artipoppe produzieren in China. Limas gehört mittlerweile zum Stokke Konzern und ich glaube der produziert auch nicht im kleinen Familienbetrieb um die Ecke. Das elastische Tragetuch ist leider auch nur eine Alternative für die ersten Wochen mit dem Baby und keine Lösung für länger.