25 gute Dinge in 2020

2020 wollten viele einfach nur noch hinter sich lassen. Was bei der anstrengenden Nachrichtenlage mehr als verständlich ist. Dennoch wurde dabei häufig vergessen: Es passieren auch noch gute Dinge. Ganz sicher!

Und diese guten Dinge in 2020 und 2021 solltet ihr nicht verpassen:

Populismus ist rückläufig

In der Coronakrise hatten viele oft das Gefühl, dass populistische Meinungen gestärkt werden und damit auch mehr Anhänger:innen finden. Das Populismusbarometer der Bertelsmann-Stiftung kommt zu einem anderen Ergebnis. Demnach sind populistische Meinungen 2020 stark rückläufig, vor allem in der sogenannten politischen Mitte. Was jedoch nicht zu unterschätzen ist: Die Radikalisierung nimmt dennoch zu.

Oeko-Tex® integriert CO2- und Wasserfußabdruck als Prüfkriterium

Einmal im Jahr stellt das Prüfunternehmen Oeko-Tex® die eigenen Kriterien auf die Probe und entwickelt diese mit den neuen wissenschaftlichen Standards weiter. 2021 werden in das Oeko-Tex-Label MADE IN GREEN auch der CO2- und Wasserfußabdruck integriert. Somit bekommt das Siegel eine weitere Dimension in Sachen Klimaschutz.

Equal Pay Neuseeland

Neuseeland verabschiedet 2020 unter Premierministerin Jacinda Ardern das Lohngleichstellungsgesetz. Der neu entstandene Gesetzesentwurf besagt, dass Frauen in historisch unterbezahlten und von Frauen dominierten Bereichen denselben Lohn erhalten, wie Männer für andere, aber gleichwertige Tätigkeiten.

Mehr als 400 Unternehmen Mitglied von Climate Neutral Now

In der von der UN gelaunchten Initiative Climate Neutral Now verpflichten sich Stand 2020 bereits mehr als 400 Unternehmen klimaneutral zu wirtschaften. Unter ihnen zum Beispiel Microsoft, Sony oder auch die Airline Norwegian.

Trump wird abgewählt

Es wurde nicht nur Joe Biden zum neuen Präsidenten der USA gewählt. Mit ihm wird auch Kamala Harris als erste Schwarze Frau Vizepräsidentin. Die Wahlbeteiligung war mit 66,4 Prozent die höchste seit 1900. Die neue Regierung steht nun vor der Mammutaufgabe, das Land wieder zu einen.

 
 
 
 
 
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Die Agentur Fair Models hat mittlerweile über 30 Models

Vor zwei Jahren gründete die Fotografin Anna Voelske eine Modelagentur, die ausschließlich Models vermittelt, die sich verpflichten für faire und nachhaltige Marken zu modeln. Der Erfolg gibt der Gründerin recht: Mittlerweile hat die Agentur mehr als 30 Models in ihrer Kartei.

Wasser aus Wüstenluft umwandeln

Das Massachusetts Institute of Technology entwickelte 2020 ein Gerät, das aus sehr trockener Luft, wie z.B. Wüstenluft mit einem Feuchtigkeitsanteil von 20 Prozent, Wasser gewinnen kann.

Nemonte Nenquimo verhindert Regenwaldabholzung

Die ecuadorianische Umweltaktivistin Nemonte Nenquimo verhindert 2020, dass Teile des Regenwalds in Ecuador für Ölförderung abgeholzt werden. Sie ist Anführerin der Waorani, einer indigenen Gruppe Ecuadors, die sich erfolgreich gegen das umwelt- und klimaschädliche Verhalten von Präsident Lenín Moreno auflehnen.

 
 
 
 
 
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Recycling für Mischgewebe möglich

Die H&M Foundation hat nach fünf Jahren Forschungszeit gemeinsam mit dem Hong Kong Research Institute of Textiles and Apparel einen Durchbruch in Sachen Textilrecycling vollbracht. Ihnen ist es gelungen das bisher unmögliche Recycling von Mischgeweben zu ermöglichen. Bei dem hydrothermalen Prozess konnten erstmals erfolgreich Baumwoll- und Polyesterfasern intakt getrennt werden.

The Lissome veröffentlicht erste Printausgabe

Das bis dato als Onlinemagazin agierende The Lissome hat 2020 ihre erste physische Ausgabe „Awakening“ auf den Markt gebracht. Unter dem Motto „Climate. Fashion. Vision.“ verdeutlicht die Printausgabe, wie viele herausragende und zukunftsgerichtete Projekte es, vor allem im Modebereich, gibt, die zeigen, dass eine klimafreundliche Zukunft möglich ist. The Lissome war mit dem Magazin für den Bundespreis ecodesign 2020 nominiert. Die zweite Ausgabe kann man derzeit schon vorbestellen.

 

Prince Charles ruft Modern Artisan Project ins Leben

Prince Charles gilt schon viele Jahre als Verfechter nachhaltiger Mode. Besonders wichtig ist ihm dabei das Erhalten des textilen Handwerks. Um dies weiter zu gewährleisten ging er bzw. seine The Prince’s Foundation im November 2020 eine neue Partnerschaft mit der YOOX Net-a-Porter Group ein. Mithilfe dieses Projekts sollen Modestudierende eine nachhaltige Capsule-Collection entwerfen, die sich insbesondere handwerklicher Techniken bedient.

Kostenfreie Menstruationsprodukte an der Uni Merseburg und in Schottland

Als erste Hochschule Deutschlands gibt es seit 2020 an der Uni Merseburg für alle Menstruierenden kostenfreie Periodenprodukte. Diese stehen seitdem auf allen Frauen-, Unisex- und barrierefreien Toiletten zur Verfügung.

Außerdem ist Schottland seit dem letzten Jahr das erste Land, das für alle Menstruierenden Hygieneprodukte kostenfrei zur Verfügung stellt.

Fortschritte in Sachen Kreislaufwirtschaft mit New Blue

Der Produktdesigner Tim van der Loo entwickelt eine neue Methode, um Denimmaterial in den textilen Kreislauf zurückzuführen. Mit seinem Projekt New Blue wird aus alten, zerrissenen oder nicht mehr reparablen Jeans ein neues Material hergestellt und dieses wieder in eine Jeans umgewandelt. Die Faserrückgewinnung entwickelte der Student der Kunsthochschule Weißensee mithilfe von digitaler Stickerei und Vliesbildung.

 

Reparaturlabel für Elektrogeräte in Frankreich

Frankreich ist der EU in Sachen umweltfreundliche Maßnahmen einen Schritt voraus. Seit dem 1. Januar 2021 bekommen dort alle Elektrogeräte ein sogenanntes Reparaturlabel. Dieses weist aus, ob das entsprechende Gerät leicht zu reparieren ist oder nicht. Entsprechende Vorhaben werden auch auf EU-Ebene von, vor allem grünen, Politiker:innen vorangetrieben.

Lenzing bietet erste vollständig klimaneutrale Faser an

Mit der Marke Tencel® bietet das österreichische Unternehmen Lenzing 2020 die ersten CO2-neutralen Lyocell- und Modalfasern an. Die Emissionen, die bei der Herstellung und dem Vertrieb entstehen werden berechnet und entsprechend kompensiert. Die Faser sind CarbonNeutral zertifiziert.

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Greenpeace Magazin Warenhaus bringt erste Kollektion nach Detox-Standards heraus

Das Greenpeace Magazin Warenhaus hat erstmals einen Anbieter gefunden, der alle strengen Kriterien der Greenpeace-Detox-Kampagne erfüllen kann. Mit diesem brachte das Greenpeace Magazin Warenhaus nun eine eigene Kollektion heraus und verspricht damit höchste Standards in Sachen Nachhaltigkeit. Die Detox-Kampagne startete Greenpeace 2011 mit dem Ziel die Textilindustrie giftfrei zu bekommen. 

Lieferkettengesetz findet weitere Befürworter:innen

Nachdem Bundesarbeitsminister Heil (SPD) und Bundesentwicklungsminister Müller (CSU) im Juli verkündeten, dass sie nun einen ersten Entwurf für das Lieferkettengesetz haben und dieses noch 2020 auf den Weg bringen wollen, war die Freude zunächst groß. Ende Juli äußerte sich dann auch endlich das Umweltministerium und forderte die Etablierung von Umweltstandards im Lieferkettengesetz. All das waren gute Neuigkeiten für #fairbylaw und das Lieferkettengesetz. Stand heute blockiert leider immer noch Bundeswirtschaftsminister Altmaier (CDU) das Fortschreiten des Lieferkettengesetzes und verzögert die Verhandlungen erheblich. Noch ist es also ungewiss, ob in dieser Legislaturperiode das im Koalitionsvertrag vereinbarte Lieferkettengesetz kommt.

Influencer:innen Gewerkschaft in UK

2020 gründete sich in Großbritannien die TCU – The Creator Union. Gemeinsam wollen sie neue, faire Standards in der Branche für Content Creator etablieren. Dabei ist es auch erklärtes Ziel mit eigenen Kampganen mehr Sichtbarkeit und Diversität zu schaffen.

EU begrenzt Plastik-Export in Drittländer seit dem 1. Januar 2021

Kurz vor Ende des Jahres 2020 teilte die EU-Komission mit, dass ab dem ersten Januar 2021 der bis dato außer Kontrolle geratene Plastikexport, vor allem in Länder des Globalen Süden, stark eingeschränkt werde. So dürfen ab sofort nur noch sauberer Plastikmüll und sortierte Kunststoffe in OECD-Länder exportiert werden.

Großbritannien plant nach Brexit verbesserte Bedingungen für Tiere, die zur Schlachtung gezüchtet werden

Weihnachten 2020 war es soweit: Der Brexit wurde auf den letzten Drücker von der EU und Großbritannien formal vollzogen. Damit wurde auch das Anfang Dezember geplante Exportverbot von Schlachttieren aus UK auf den Weg gebracht. Ziel ist es lebende Rinder und Pferde nicht mehr ins Ausland zu exportieren, um so das Tierwohl zu verbessern und den Stress für die Tiere zu minimieren.

Das Einwegplastikverbot kommt

Ab Juli 2021 wird in der gesamten EU der Verkauf von Einwegbesteck und -tellern, Trinkhalme sowie Styroporbecher und -behälter für Essen zum Mitnehmen verboten sein.

Coronakrise führt zu mehr Solidarität in der Fair-Fashion-Branche

Mit dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 und den daraus entstehenden Herausforderungen hat sich in kürzester Zeit eine solidarische Initiative in der Fair-Fashion-Branche formiert. Unter dem Namen Fair Fashion Solidarity fanden sich LangerChen, Loveco, Lanius und Avocadostore zusammen um gemeinsam ein Statement auszuarbeiten und damit der Branche Rückendeckung zu geben. Zentrale Forderung: Saisonale Modyzyklen sollten wieder etabliert werden.

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Berechnung der Umweltschadenkosten zeigt: Klimaschutz ist eine wirtschaftliche Komponente

Das Bundesumweltministerium hat 2021 die sogenannte „Methodenkonvention 3.1 zur Ermittlung von Umweltkosten“ herausgebracht. Diese wissenschaftlich fundierte Methode berechnet zum Beispiel die Kosten für umweltschädliche Baustoffe und zeigt, dass das Einsetzen von Recycling-Stahl in der Baubranche 350 Euro pro Tonne einsparen würde. Die Rechnung zeigt auch, dass das Einsetzen von Stickstoff und Phosphor in der Landwirtschaft Deutschland mehrere Milliarden kostet.

Adidas wird 2021 mehr als 60% nachhaltigere Materialien verwenden

Der Sporttextilhersteller Adidas geht weitere Schritte in Sachen Nachhaltigkeit. 2021 soll die gesamte Produktpalette aus mehr als 60 Prozent nachhaltigerem Materialien gefertigt werden. Dabei setzt das Unternehmen vor allem auf recyceltes Polyester, das bis 2024 Virgin Polyester gänzlich ablösen soll. Auch wenn sich das Unternehmen gerne mit ambitionierten Nachhaltigkeitszielen brüstet, ist der Gesamtanteil immer noch überschaubar. Von 448 Millionen Paar Schuhen 2019 sind lediglich 17 Millionen in Kooperation mit der Umweltschutzorganisation „Parley for the Oceans“ aus gesammeltem Meeresplastikmüll entstanden.

Mehr Vielfalt im neuseeländischen Parlament

Nach den Wahlen im Oktober 2020, die die amtierende Premierministerin Jacinda Ardern deutlich für sich entscheiden konnte, formte ebendiese das bisher diverseste Parlament Neuseelands. Von 20 Regierungsmitglieder:innen sind acht Frauen, fünf Māori, drei Pasifika und drei LGBTQ+-Angehörige. Ardern ist damit nicht nur in Sachen Coronabekämpfung ein Vorbild, sondern auch in Hinblick auf gelebte Diversität.

Mit diesen 25 guten Dingen aus 2020 heißt es: Kopf hoch und den Blick nach vorne richten.

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