In den letzten Jahren landeten immer mehr Kleidungsstücke in den Schränken deutscher Haushalte. 2014 wurde erstmals die Grenze von 100 Milliarden neu produzierter Kleidungsstücke im Jahr überschritten. Um dem etwas entgegensetzen, setzen immer mehr Menschen auf fair produzierte und hochwertige Mode oder schwören dem Konsum völlig ab.
Doch weder die hochwertigste Kleidung, noch der völlige Konsumverzicht, kann die eine Sache ersetzen, die uns alle wieder mehr Spaß an Mode haben lässt: die richtige Kleiderpflege! Denn nur, wenn wir die Teile, die wir tagtäglich tragen und lieben, pfleglich behandeln, können wir sie auch für lange Zeit genießen. Und das ist immer noch das Beste, was wir dem immer schneller werdenden Modekarussell entgegensetzen können.
Damit auch ihr in Zukunft eure Kleidung möglichst lange auskosten könnt, haben wir zusammen mit Maas Natur die besten Tipps zur Kleiderpflege für euch – von Abhilfe bei Pilling bis richtigem Entfernen von Flecken.
Reparieren statt Wegwerfen
Eins ist klar, viel zu viele Kleidungsstücke landen im Müll, weil sie ein kleines Loch ziert, der Reißverschluss nicht mehr schließt oder die typische Stelle zwischen den Oberschenkeln verschlissen ist. Das muss nicht sein!
Wie du, welche Kleidungsstücke reparieren kannst:
- Knöpfe an Blusen, Hosen & Co. lassen sich ganz einfach selbst annähen, dafür am besten ein kleines Näh-Kit (Nadel, Faden, Ersatzknöpfe, Nahttrenner) Zuhause haben. Wer nicht weiß, wie Knöpfe annähen geht, findet unzählige, kleine Tutorials dazu auf Youtube.
- Beim Reißverschluss wird es schon kniffliger: Entweder bist du geschickt mit der Nähmaschine oder du bringst dein Lieblingsteil in die nächste Schneiderei. Manche scheuen sich vielleicht davor, Geld in der Schneiderei zu lassen, es ist meist aber gar nicht so teuer wie man denkt und definitiv günstiger als eine neue, hochwertige Hose zu kaufen.
- Verschlissene Stoffe lassen sich leicht mit Patches für weiteres Tragen reparieren. Der Klassiker: Jeans im Schritt flicken (lassen).
- Löcher in Socken oder anderen Kleidungsstücken lassen sich häufig auch selbst stopfen. Wie das geht, zeigen ebenfalls viele Tutorials.
- Kleine Löcher in Textilien können durch schöne Stickereien ergänzt werden. Der neueste Trend: Visible Mending, was soviel wie sichtbare Ausbesserungen heißt, und reparierte Kleidung extra wertschätzt.
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Extra-Tipp: Wenn du selbst kein Talent für die Nähmaschine hast, lohnt es sich im Familien- und Freund:innenkreis herumzufragen. Es gibt eigentlich immer eine Person, die eine Nähmaschine besitzt und Lust am Nähen hat. Lade sie zu einem gemeinsamen Repair-Nachmittag ein. Mit Kaffee und Kuchen wird’s doppelt gemütlich.
Ein Knopf an der Leinenhose ist ganz schnell selbst angenäht.
Auch nachhaltige Kleidung wird erst dann wirklich nachhaltig, wenn wir sie richtig pflegen und möglichst lange tragen. Genau dafür setzt sich auch das öko-faire Label Maas Natur ein. Seit über 35 Jahren steht das Familienunternehmen aus Gütersloh für ökologische Produktion und soziale Verantwortung.
In ihrem Onlineshop und den eigenen Läden bieten sie für einen nachhaltigen Umgang mit Kleidung nicht nur eigene faire Mode an, sondern auch die entsprechenden Pflegeprodukte. Ob Waschmittel, Wollkur oder Fuselentferner – Maas Natur hat alles, was für die richtige Kleiderpflege wichtig ist.
Kleidung richtig lagern
Ein wirklich unterschätzter Tipp, ist die richtige Lagerung von Kleidung. Das gilt sowohl für den Kleiderschrank als auch für die Lagerung von Winter- oder Sommerkleidung. Denn es macht für einige Materialien einen großen Unterschied, ob sie hängend oder liegend im Schrank, im Dunkeln oder Hellen verweilen oder welche kleinen Helferchen ihr eurer Kleidung noch an die Hand gebt.
Wie räume ich meinen Kleiderschrank richtig ein?
- Empfohlen werden Holz- statt Metallbügel, die strapazieren die Kleidung nicht so stark.
- Gerade bei dunkler Kleidung darauf achten, dass sie nicht länger in der Sonne hängt. Das kann die Fasern schnell ausbleichen.
- Strickteile am besten gerollt oder gefaltet in den Schrank legen. Am Kleiderbügel werden die Fasern zu stark beansprucht und der Strickpullover verformt sich so schnell.
- Für die Lagerung von saisonaler Kleidung immer darauf achten, dass der Standort dunkel, trocken und kühl ist. So haben Schädlinge, Schimmel und Ausbleichen keine Chance.
Einige Teile, wie dieser Strickpullover von Maas Natur, sollten lieber liegen statt hängen.
- Duftsäckchen aus Lavendel schützt vor Kleidermotten.
- Extra-Schlaufen am Kleidungsstück nach dem Kauf nicht abschneiden. Viele Teile lassen sich dadurch besser hängen.
- Alles hängen, was schnell Falten wirft, wie zum Beispiel Seide oder Lyocell.
- Empfindliche Materialien am besten auf gepolsterte Kleiderbügel hängen, damit sie keine Druckstellen von den Bügeln bekommen.
Kampf den Flecken
Auch bei uns mussten schon einige Lieblingsteile gehen, weil hartnäckige Flecken einfach nicht mehr rauszubekommen waren. Deswegen am besten Flecken vorbeugen und schnell reagieren, wenn es doch mal daneben geht.
Was tun gegen Flecken?
- Make-up-Reste am Kragen immer direkt auswaschen und nicht so lange einziehen lassen.
- Beim Kochen unbedingt eine Schürze tragen.
Eine weiße Bluse, wie diese von Maas Natur, sollte besonders pfleglich behandelt werden.
- Deoflecken vorbeugen: Kleidungsstück erst anziehen, wenn das Deo gut eingezogen ist.
- Weiße Deorückstände vor dem Waschen mit einer Kleiderbürste entfernen.
- Auch für alle anderen Flecke gilt: Am besten immer sofort mit kaltem Wasser auswaschen und auf keinen Fall Bleichmittel im Waschgang verwenden.
- Wenn ein Fleck nach dem Waschen immer noch sichtbar ist, auf keinen Fall den Stoff bügeln, sondern erst den Fleck noch einmal behandeln. Andernfalls verfestigt sich der Fleck sogar noch.
- Fleckensalz ist im Gegensatz zu Bleichmitteln für alle Fleckenarten (bleichbare, Fettflecken, Grasflecken, usw.) geeignet und kann für jede Farbe genutzt werden.
Falten oder nicht, das ist hier die Frage
In den allermeisten Kleidungsstücken wollen wir ungern Falten haben. Auch dafür lohnt es sich besondere Pflegehinweise zu beachten. Aber es gibt auch solche Kleidungsstücke, die Falten lieben, ja sogar durch sie definiert sind, wie zum Beispiel die Bundfaltenhose.
Faltenpflege richtig gemacht:
- Die Lege- und Hängehinweise von oben beachten, um schon im Kleiderschrank der Faltenbildung vorzubeugen.
- Achtung: Kleidungsstücke mit bewussten Falten immer hängend im Schrank lagern.
- Bei der Lagerung von empfindlichen Materialien, wie Seide, kann auch Seidenpapier zwischen die Kleidungsstücke gelegt werden, um beispielsweise Druckstellen durch Knöpfe zu vermeiden.
- Viele Stoffe vertragen große Hitze nicht allzu gut. Diese Teile sollten daher schonend faltenfrei gemacht werden. Ein Steamer ist dafür genau das Richtige.
- Ein natürlicher Trick: Sonderfälle wie Plissee, Bundfalte & Co. nach der warmen Dusche in die Duschkabine hängen. Durch den Dampf werden die Falten wieder aufgefrischt.
Durch den Wasserdampf sind die Falten in der Jeans im Nu verschwunden.
Empfindliches mit Sorgfalt behandeln
In unserem Kleiderschrank verstecken sich oft empfindliche Stoffe, an denen wir nur lange Spaß haben, wenn wir sie möglichst sorgsam behandeln. Das kann die Vintage-Seidenbluse sein, genauso wie der Lieblings-Fair-Fashion-BH.
Tipps für empfindliche Materialien und Kleidungsstücke
- Feine Dessous mit Bügel sollten am besten per Hand gewaschen werden, damit diese möglichst formstabil bleiben.
- Ein Wäschesack kann dafür sorgen, dass beim Waschen in der Maschine, das Teil nicht in Mitleidenschaft gezogen wird.
- Strick neigt zu kleinen Knötchen oder losen Fäden, sogenanntes Pilling. Um dies schonend zu entfernen, lohnt es sich in einen Fuselrasierer zu investieren. Eine natürliche Alternative ist der Sweater Stone, den es auch bei Maas Natur zu kaufen gibt. Mit ihm lassen sich unter anderem Leinen, Baumwolle oder Wildleder behandeln.
- Zu häufiges Waschen schadet unseren Kleidungsstücken. Eine Kleiderbürste kann Abhilfe schaffen: Einfach nach dem Tragen das Kleidungsstück abbürsten und lüften. Eignet sich besonders gut für Mäntel, Anzüge oder andere Teile aus groben Wollstoffen.
Kleidung top, Schuhe flop?
Wenn ihr schon richtige Profis in Sachen Kleiderpflege seid, kommt jetzt die Masterfrage: Wie gut kümmert ihr euch um Schuhe, Accessoires und Co? Denn um den gesamten Kleiderschrank auf Zack zu halten, gehören diese Teile natürlich mit dazu.
Schuhe richtig pflegen
- Bei Schuhen ist, wie bei Kleidung, das Material entscheidend. Der grobe Schmutz kann aber bei fast allen Schuhen mit einer weichen Schuhbürste oder einem trockenen Tuch entfernt werden.
- Glattleder lässt sich gut mit einer Creme oder einem Balsam pflegen. Hier unbedingt auch auf Bioqualität achten.
- Raue Stoffe brauchen besondere Pflegeprodukte, die oft als Sprühvariante daherkommen.
- Um Schuhe wirklich lange tragen zu können, sollten sie wirklich regelmäßig, am besten alle zwei bis vier Wochen, gepflegt werden.
- Empfindliche Schuhe sollten außerdem in einem Schuhbeutel gelagert werden, damit sich kein Staub absetzt. Und um schön in Form zu bleiben, lohnt sich bei vielen Modellen (vor allem Lederschuhen) auch der klassische Schuhspanner, um Falten zu verhindern oder wieder auszugleichen.
Sneaker, wie diese aus pflanzlich gegerbten Leder, brauchen oft eine andere Pflege.
Wie pflege ich Sneaker?
- Bevor du loslegst Schnürsenkel entfernen (diese dürfen übrigens, im Gegensatz zu den Schuhen, auch in die Waschmaschine).
- Für Sneaker aus Leder einen natürliches Schuhreinigungsmittel verwenden, für textile Sneaker eignet sich auch Shampoo oder Waschmittel.
- Bürste mit Reinigungsmittel anfeuchten und in kreisenden Bewegungen den Schmutz entfernen. Danach mit einem feuchten Lappen das nun schmutzige Reinigungsmittel entfernen. Textile Sneaker kannst du auch mit Wasser abspülen.
- Vor dem Trocknen Sohle entfernen, mit Papier auskleiden und an der Luft trocknen lassen.
- Auf keinen Fall den Trocknungsprozess durch extreme Hitze beschleunigen, da das zu Verformungen führen kann.
Tipps für die Pflege von Schmuck und Accessoires
- Messingschmuck kann sich schnell verfärben. Diese Verfärbungen lassen sich mit kleinen Hausmittelchen, wie Essig und Salz, sowie einem weichen Tuch gut entfernen. Auch Zahnpasta gilt als Geheimtipp für die Reinigung von Messingschmuck. Einfach eine kleine Menge auf ein Tuch auftragen und das Schmuckstück so lange reiben, bis es wieder glänzt.
- Auch für Silberschmuck gibt es zahlreiche Tricks: Am einfachsten ist es angelaufenes Silber in eine kleine Wasserschüssel mit Spülmittel zu legen und mithilfe einer Zahnbürste vorsichtig die Verfärbungen zu beseitigen. Achtung: Darauf achten, dass es sich wirklich um echtes Silber handelt!
- Seidentücher am besten immer per Handwäsche reinigen, Verfärbungen lassen sich in einem Wasserbad mit Essig beseitigen. Auf keinen Fall den Stoff drehen oder auswringen, lieber zwischen zwei Handtüchern „trocken drücken“, da sich der Stoff sonst gerne verzieht.
- Handtaschen am besten in einem Wäschebeutel lagern, damit sich der Schmutz nicht so leicht absetzt. Das gilt vor allem für die Taschen die nicht so oft zum Einsatz kommen.
Waren für dich neue Tipps dabei? Hast du noch einen Tipp, den wir unbedingt kennen sollten?
4 Antworten auf „Die besten Kleiderpflege-Tipps: Wie pflege ich meine Kleidung richtig?“
Angelaufenes Silber kriege ich wieder durch eine chemische Reaktion glänzend, indem ich ein Stück Alufolie und Salz in eine Schüssel gebe, das Silber darauf lege und es mit heißem Wasser übergieße.. Aber das mache ich nur mit Stücken, die keine Perlen oder empfindliche Steine haben. Und noch ein Tipp: Schuhe mit abgelaufenen Absätzen zum Schuster bringen! Der kann häufig auch noch was retten, wenns schon weiter runtergelaufenen ist.. Neue Sohlen habe ich mir auch schon mal machen lassen.
Danke für den tollen Tipp! Und na klar: die Schusterei – auch eine gute Anlaufstelle für kaputte Taschen!
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