Zertifizierung von Mode: „Beim Zertifizierungsprozess ist es ähnlich wie beim Dating: Was passt zu uns?”

Wie finden Marken die für sich sinnvollsten Zertifizierungen für sich und wie läuft der Zertifizierungsprozess ab? Im Interview erklärt Siegelexpertin und ehemalige Auditorin Dorothee Sarah Spehar, vor welchen Herausforderungen Unternehmen stehen, warum es in der Siegelbranche teilweise an Transparenz mangelt und welche Bedeutung Zertifizierungen in Zukunft haben werden.

Interview mit Dorothee Sarah Sephar

Wie finden Marken die richtige Zertifizierung oder das richtige Textilsiegel für sich und wie läuft der Zertifizierungsprozess ab? Im Interview erklärt Siegelexpertin und ehemalige Auditorin Dorothee Sarah Spehar, vor welchen Herausforderungen Unternehmen stehen, warum es in der Siegelbranche teilweise an Transparenz mangelt und welche Bedeutung Zertifikate in Zukunft haben werden.

Take-Aways
  • Definition und Wichtigkeit einer Zertifizierung: Zertifizierungen in der Textil- und Bekleidungsindustrie sind externe Kontrollinstanzen, die dazu dienen, bestimmte Produktionsbedingungen, Herstellungsmethoden und Standards sicherzustellen. Als solche richten sie sich einerseits an Endkonsument*innen, indem sie eine gewisse Sicherheit und Transparenz schaffen. Andererseits richten sich Auditierungen, mit dem anschließenden Reporting an Brands, da hier klar vermittelt wird, was diese verbessern müssen. Dabei geht es weniger um die Qualität des Produkts selbst, sondern mehr um die Einhaltung von ethischen und/oder umweltfreundlichen Produktionsstandards.
  • Unterschiedliche Arten der Zertifizierung: Es gibt unterschiedliche Arten von Zertifizierungen, darunter Umweltzertifizierungen und soziale Zertifizierungen. Die Entscheidung für eine bestimmte Zertifizierung hängt daher stark von den individuellen Bedürfnissen und Zielen einer Marke ab
  • Kosten und Ablauf einer Zertifizierung: Die Kosten für eine Zertifizierung können variieren und sind von vielen Faktoren abhängig, einschließlich der Größe des Unternehmens und der Art der gewünschten Zertifizierung. Der Ablauf einer Zertifizierung beinhaltet eine Reihe von Schritten, unter anderem der Antragsstellung, Planung und Durchführung von Audits sowie der abschließenden Überprüfung und Ausstellung des Zertifikats.
  • Nutzung und Kommunikation von Zertifizierungen: Zertifizierungen können ein wertvolles Marketingtool sein, das Unternehmen nutzen können, um ihre Bemühungen um Nachhaltigkeit und ethische Produktionspraktiken an ihre Kund*innen zu kommunizieren. Es ist jedoch wichtig, Zertifizierungen korrekt zu verwenden, weil eine falsche Verwendung und Kommunikation von Siegeln ein Greenwashing ist beziehungsweise auch ein Trademark- oder Lizenzverstoß.
  • Fact-based Storytelling stellt eine einnehmende und authentische Kommunikationsmethode dar, wenn es um die Nutzung von Textilsiegeln Dritter geht. Insbesondere größere Unternehmen sollten dabei mehr Sein als Schein erzeugen. Compliance- oder Nachhaltigkeitsmanager*innen wird empfohlen, sich mit der Marketingabteilung zusammenzusetzen, um die Fakten, die sie haben, wirkungsvoll in Geschichten umzuwandeln.

Einige Modelabels lassen sich von mehreren Siegelherstellern eine Zertifizierung ausstellen, andere lassen es wiederum komplett sein. Woran liegt das? Und wie finden Unternehmen das richtige Siegel für sich, wenn sie sich für ein oder gar mehrere Zertifikate entscheiden? Wir haben bei Dorothee Sarah Spehar nachgefragt. Die Siegelexpertin hat knapp fünf Jahre als Auditorin gearbeitet, ist heute als Beraterin tätig, und nimmt uns mit hinter die Kulissen eines Zertifizierungsprozesses.

Dorothee, du hast viele Jahre als Textil-Compliance-Expertin gearbeitet. Wie würdest du Zertifizierungen in diesem Kontext definieren?

Dorothee Sarah Spehar: Zertifizierungen fungieren in erster Linie als externe Kontrollinstanzen für die Textil- und Bekleidungslieferketten. Sie streben die Abbildung von an Sicherheit und Wissenschaftlichkeit an, wobei sie sich zunehmend an Endkonsument*innen richten. Die Sicherheit wird eher als interner Aspekt zwischen Unternehmen und ihren Lieferanten betrachtet. Es geht hauptsächlich darum, zu beurteilen, ob unter anderem Produktionsbedingungen und Herstellungsmethoden einem bestimmten Standard entsprechen, für den sich das Unternehmen entschieden hat. Die Produktqualität steht weniger im Vordergrund.”

Welche Siegel kannst du aufgrund deiner beruflichen Erfahrungen empfehlen und als vertrauenswürdig bewerten?

„In meiner Arbeit und meiner Expertise sind Textile Exchange und GOTS die hauptsächlichen Zertifizierungen. Zusammen mit OekoTex sehe ich diese als die interessantesten und global weitreichendsten Siegel. Es gibt natürlich auch spezialisierte Siegel wie die Fair Wear Foundation, die sich auf bestimmte Aspekte konzentrieren. Für mich ist es wichtig, dass das Siegel eine globale Anerkennung hat. Es war für mich nie besonders spannend, mich auf etwas zu konzentrieren, was nur in einem bestimmten geografischen Raum funktioniert oder sehr nischenhaft ist. Solche Siegel sind meiner Meinung nach schwierig an die Konsument*innen zu bringen. Das IVN-Siegel zum Beispiel, das ökofreundliche Textil- und Ledererzeugnisse umfasst, ist global leider nicht so spannend und vegane Zertifikate, wie PETA, sprechen oft eben nur veganbewusste Konsument*innen an.”

Haben deiner Erfahrung nach Siegel mit globaler Anerkennung eine höhere Glaubwürdigkeit gegenüber Konsument*innen?

„Das kann man so pauschal nicht beantworten. Bei Zertifizierungen sehen wir, dass eine globale Anerkennung sicherlich einen gewissen Schub bringt: Wir leben schließlich in einer globalen Welt, und Zertifizierungen können auch als Marketing- und Business-Tools dienen. Die Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Zertifizierung hängt aber auch von der ethischen Geschäftshaltung der Marke ab. Wenn eine Marke sich entscheidet, nur im deutschsprachigen Raum zu bleiben oder ausschließlich vegane Mode zu produzieren, dann ist das eine Entscheidung. Gleiches gilt für Zertifizierungen. Ein GOTS-Siegel deckt beispielsweise mehrere Aspekte ab und hat eine globale Reichweite – das muss man wissen und sich dafür entscheiden.”

Du berätst Unternehmen zu Textilsiegeln. Mit welchen Herausforderungen kommen Marken zu dir?

Der Informationsfluss bleibt weiterhin eine große Herausforderung. Zertifizierungen wie Textile Exchange und GOTS sind zwar fortgeschritten, aber Textilsiegel sind für viele Marken immer noch ein mystisches Geschäft. Viele Marken sind unsicher: Passt diese Zertifizierung zu meinem Unternehmen? Würde ich sie überhaupt bekommen? Was muss ich tun, um zertifiziert zu werden? Kann ich mir das Siegel leisten? Ergibt es Sinn, dafür zu bezahlen? Das sind die typischen Fragen.”

Was würdest du einer Marke empfehlen, die sich mit diesen Fragen konfrontiert sieht?

„Der Zertifizierungsprozess ähnelt ein wenig dem Dating. Es ist eine Zusammenführung vieler Faktoren, bei der eine Marke immer wieder abwägen muss: Was passt zu uns?

Zunächst sollte eine Marke ihre Größe und Positionierung im Markt berücksichtigen. Bei einer globalen Mainstream-Marke ist der Ansatz natürlich anders als bei einem kleineren Label, das einen bestimmten Markt bedient. Kleinere Labels können sich auf persönliche Moralvorstellungen stützen. Was ist ihnen wichtig? Wie positionieren sie sich? Was erwarten sie von einer Zertifizierung? Möchten sie dadurch auch ein Netzwerk aufbauen? Soll es eine Marketingchance sein oder wird das Siegel letztlich nur intern genutzt?

Bei großen Marken sind Aspekte wie Absatzmarkt und Auswirkung wichtig. Welche Ressourcen könnten durch die Zertifizierung geschont werden? Es gibt viele Unternehmen, die zertifiziert sind, aber nicht damit werben. Für sie ist es eher ein System – ein Controllingtool, mit dem sie Ressourcen sparen und letztlich auch Geld.”

Nimm uns doch mal mit hinter die Kulissen des Zertifizierungsprozesses. Was können Unternehmen erwarten, wenn sie sich für eine Zertifizierung entscheiden?

Der spezifische Verlauf einer Zertifizierung kann variieren, aber es gibt einen allgemeinen Ablauf. Das Unternehmen stellt zunächst eine Anfrage und bearbeitet die anfänglichen Formalitäten. Dann erhält es ein Angebot und, wenn es dieses akzeptiert, müssen möglicherweise noch weitere Unterlagen eingereicht werden. Danach werden die Audits geplant. Ein*e unabhängige*r Auditor*in besucht das Unternehmen, wobei seit der Coronapandemie diese Besuche oft auch digital durchgeführt werden. Es ist ein umfangreicher und gründlicher Prozess, um sicherzustellen, dass jeder Abschnitt der Lieferkette den Anforderungen der Nachhaltigkeit und ethischen Verantwortung entspricht.”

Welche Aspekte der Lieferkette werden in den Audits berücksichtigt?

Die gründliche Untersuchung jedes Akteurs entlang der Lieferkette ist essenziell. Von Büroarbeitsplätzen bis hin zu Produktionsstätten, vom eigenen Herstellungsbetrieb bis zu unabhängigen Zulieferern, von Warenlagern bis zu Druckereien – jede Station muss einer genauen Prüfung unterzogen werden. Wer die Rechnung für diese Audits begleicht und welche Standorte auf dem Zertifikat aufgeführt werden, hängt von den individuellen Details des jeweiligen Unternehmens ab. Obwohl einige Standards eine gewisse Flexibilität ermöglichen, ist die grundlegende Regel, dass überall dort, wo physische Waren vorhanden sind, eine Überprüfung oder ein Audit durchgeführt werden muss. “

Was passiert nach dem Besuch der Auditor*innen?

„Nach dem Termin schreibt der*die Auditor*in einen Bericht. Auditor*innen treffen nicht die finale Entscheidung, sondern erstellen lediglich einen neutralen Report. Dieser Bericht geht dann an einen neutralen Zertifizierer, der im gleichen Unternehmen sitzt, wie die Auditor*innen selbst, oder beim Zertifizierungsunternehmen. Eventuell gibt es Rückfragen und offene Punkte, die geklärt werden müssen. Sobald dies abgeschlossen ist, ist der*die Auditor*in aus dem Prozess raus. Das Zertifizierungsunternehmen stellt dann das Zertifikat aus, das ein bis zwei Jahre gültig ist. Bei Fragen oder Änderungen wendet sich das Unternehmen an den Kund*innenenservice des Textilherstellers.

Wichtig zu beachten: Zertifizierungen basieren auf Standards, die Interpretationsspielraum bieten. Die Aufgabe von Auditor*innen besteht darin, diese Standards zu nehmen und in den jeweiligen Kontext zu setzen, in dem sie sich gerade befinden, und sie zu interpretieren. Es ist wichtig zu verstehen, dass Zertifizierungen nie über dem lokalen Gesetz stehen. Wenn ein Auditor eine Prüfung in einem bestimmten Ort durchführt, steht er nicht über dem dort geltenden Gesetz. Mit anderen Worten, unabhängig von der Zertifizierung, die ein Unternehmen möglicherweise besitzt, muss es immer noch die lokalen Gesetze und Vorschriften des Landes einhalten, in dem es tätig ist. Dies kann zu Unterschieden in der Umsetzung und Interpretation der Zertifizierungen zwischen verschiedenen Regionen führen, insbesondere zwischen dem Globalen Süden und Norden.  

In diesem Zusammenhang ist es natürlich das Ziel, möglichst einheitlich zu arbeiten, um eine konsequente und standardisierte Anwendung von ethischen und nachhaltigen Praktiken sicherzustellen. Doch es ist auch zu erkennen, dass diese Einheitlichkeit angesichts der Vielfalt der lokalen Gesetze und Vorschriften sowie der spezifischen Gegebenheiten, unter denen verschiedene Unternehmen arbeiten, nicht immer realistisch ist. Daher muss die Anwendung von Zertifizierungsstandards flexibel genug sein, um diese Unterschiede zu berücksichtigen und dennoch einen hohen Grad an Verantwortlichkeit und Transparenz zu gewährleisten.”

Manche Labels behaupten, Zertifizierungen seien zu teuer. Welche Erfahrungen hast Du gemacht?

„Die Kosten für eine Zertifizierung hängen sicherlich von verschiedenen Faktoren ab. Während meiner Zeit als Auditorin habe ich aber auch Unternehmen betreut, die von nur zwei Personen in einem Wohnzimmer geführt wurden und dennoch zertifiziert waren. Sie haben ihr kleines, vielleicht auch junges Label von GOTS oder Textile Exchange zertifizieren lassen. Es ist eine persönliche EntscheidungFür diese Unternehmen war es den Aufwand wert, denn durch die Zertifizierung konnten sie schneller wachsen und wirkten glaubwürdiger. Es hat ihnen dabei geholfen, Vertrauen bei ihren Kunden aufzubauen und sich auf dem Markt zu etablieren.

Mit welchen Kosten müssen Unternehmen bei einer Zertifizierung denn rechnen?

Die genauen Kosten für eine Zertifizierung lassen sich nicht exakt beziffern. Dies liegt daran, dass sich Zertifizierungen aktuell stark verändern. Finanzen sind leider ein sehr intransparenter Teil dieses Geschäfts. Es gibt unterschiedliche Raten für die Servicegebühren, ob auf Stundenbasis oder als Flatrate, dazu kommen die Kosten für die Auditor*innen und ihre eventuellen Reisekosten. Es hängt zudem davon ab, was das Unternehmen benötigt, was es erwartet, ob es eine enge Betreuung wünscht oder nicht. Die Kosten können also stark variieren, abhängig von der Zertifizierungsstelle.”

Du sagst, der Finanzbereich von Zertifizierungen sei intransparent. Woran liegt das?

Die Intransparenz resultiert aus einem Zusammenspiel vieler Faktoren. Zertifizierungen sind letztlich eine Dienstleistung – ein Thema, das von Angebot und Nachfrage bestimmt wird. Außerdem variieren die Kosten für eine Zertifizierung je nach einer Reihe von spezifischen Kriterien, die jedes Unternehmen einzigartig machen. Das kann zum Beispiel die Unternehmensgröße sein, die Komplexität der Lieferkette, das geografische Gebiet, in dem es tätig ist, und natürlich das spezifische Zertifikat, das es anstrebt. Jede Zertifizierung hat ihre eigenen Anforderungen und Standards, die erfüllt werden müssen, und diese können ebenfalls die Gesamtkosten beeinflussen. Daher ist es oft schwierig, die genauen Kosten von Anfang an zu benennen, da diese stark davon abhängen, was die Unternehmen wollen und erwarten.

Du hast knapp fünf Jahre als Auditorin gearbeitet. Wie hat sich der Textilsiegelmarkt in den vergangenen Jahren verändert? 

Der Textilsiegelmarkt hat unglaublich zugenommen in den vergangenen Jahren. Ich habe 2017 als Auditorin angefangen, und die Nachfragen sind seitdem so stark gestiegen, dass die Textilhersteller teilweise nicht einmal darauf vorbereitet waren. Es gibt eine gewisse zeitliche Überforderung, und die Branche ist aktuell nicht serviceorientiert. Es geht nicht darum, den Prozess zu vereinfachen, nur weil ein Unternehmen dafür bezahlen muss.” 

Wenn der Textilsiegelmarkt wächst, legen aus deiner Sicht dann auch zunehmend Einzelhändler Wert auf Zertifizierungen?

„Auf jeden Fall. Ob man ein E-Commerce-Händler ist oder physische Shops betreibt, die viel Wert auf Nachhaltigkeit legen, für viele ist es ein Plus, Produkte anzubieten, die zertifiziert sind. Es ist auch für sie eine Art Storytelling. Ich bin auch überrascht, dass das Thema mittlerweile auch in konventionellen Shops angekommen ist und sich die Verkäufer*innen mit Siegeln beschäftigen und diese den Kund*innen erklären können. Es besteht also immer mehr Interesse und auch Austausch

Wenn wir über Mainstream-Händler sprechen, werden Siegel immer wichtiger. Die EU Green Claims Directive, die gegen Greenwashing vorgehen will, spielt hier eine wichtige Rolle. Zertifizierte Ware hilft nicht nur Kund*innen, sondern auch Einzelhändlern, nicht in die Greenwashing-Falle zu tappen. Siegel von Dritten bieten eine andere Art und Weise, wie man als Händler Sachen darstellen und validieren kann, um den Kund*innen gegenüber glaubwürdig zu bleiben.”

Wann würdest du von einer Zertifizierung abraten?

Obwohl ich an Zertifikate glaube, gibt es kleinere Marken, die einen sehr engen Kontakt mit den Produzenten pflegen und den Fokus eher auf Storytelling setzen. Ein gutes Beispiel sind Marken, die den Fokus auf Kunsthandwerk legen und eng mit Kunsthandwerker*innen arbeiten. In diesem Fall würde ich sogar fast sagen, es braucht keine Zertifizierung. Hier könnte es vielleicht sinnvoller sein, Geld anderweitig zu investieren – in Storytelling oder die Kunsthandwerker*innen selbst.”

Wenn sich Marken für Textilsiegel von Dritten entscheiden, wie nutzen sie diese in ihrer Kommunikation?

„In meiner Arbeit finde ich fact-based Storytelling als eine der spannendsten Sachen. Man sollte nichts schöner reden, als es eigentlich ist. Gerade bei großen Unternehmen empfehle ich den Compliance- oder Nachhaltigkeitsmanager*innen, sich mit der Marketingabteilung zusammenzusetzen, denn die Fakten, die sie haben, können wunderbar in Storytelling umgewandelt werden. Dabei ist wichtig zu beachten, dass man eine Zertifizierung nicht einfach nennen darf, wenn man nicht selbst zertifiziert ist. GOTS ist beispielsweise geschützt in Wort und Siegel. Wenn Unternehmen GOTS-zertifizierte Baumwolle verwenden, selbst aber nicht zertifiziert sind, können sie den Begriff ,certified organic’ nutzen.

Wenn man als Unternehmen GOTS, OekoTex oder Fairtrade zertifiziert ist, kann man über die Aspekte sprechen, die man die man während des Zertifizierungsprozesses durchlaufen muss, aber auch über die Aspekte, die die Zulieferer durchlaufen müssen. Wie können Unternehmen zum Beispiel über soziale Dynamiken sprechen? Und sind Chemikalien bei der Zertifizierung abgedeckt, oder nicht?”

Vielen Dank für das spannende Gespräch, Dorothee.

 

Über Dorothee Sarah Spehar
Dorothee Sarah Spehar ist eine Expertin, die ihre beruflichen Schwerpunkte auf die sozialen und kulturellen Aspekte der Nachhaltigkeit setzt. Seit der Gründung ihres eigenen Unternehmens, der DS AGENCY, im Jahr 2017, setzt sie sich leidenschaftlich für einen ethischen und verantwortungsvollen Ansatz beim Aufbau von Unternehmen ein. Sie ist fest davon überzeugt, dass globale Lieferketten auch globale Perspektiven und Diskussionen verdienen. Mit DS AGENCY entwickelt sie zugängliche, vielfältige und faktenbasierte Konzepte, um gemeinsam über den Weg zur Nachhaltigkeit nachzudenken. Ihre Arbeit wird von dem Bedürfnis angetrieben, Brücken zwischen technischem Wissen und kreativen Denkweisen zu bauen. Als Expertin für Textil-Compliance hat sie weltweit Einblicke in Tools zur Transparenz von Lieferketten gewonnen. Ihr Ziel ist es, Unternehmen dabei zu unterstützen, ihren eigenen Nachhaltigkeitsantrieb und ethische Befähigung zu erlangen. Innerhalb ihres globalen Netzwerks verbindet sie Akteur*innen, die das Spiel ändern, konzipiert Bildungsveranstaltungen, schlägt Zertifizierungen vor und ermöglicht Kommunikationsstrategien gegen Greenwashing – von der Quelle bis zum Konzeptladen.

 

Titelbild: Karolina Grabowska via Pexels

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