Am 6. Februar 2023 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 7,8 die Süd- und Zentraltürkei sowie Nord- und Westsyrien. Dieses sei laut The Guardian sogar bis nach Zypern und Kairo zu spüren gewesen. Zudem gab es mehr als 20 Nachbeben. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan nannte das Beben die schlimmste Katastrophe des Landes seit fast einem Jahrhundert. „Selbst für eine erdbebengefährdete Region waren das Ausmaß der Katastrophe und das Ausmaß der dadurch verursachten Verwüstung unübertroffen”, berichtet Ali Ercan Özgür, Mitgründer von NeedsMap, einer sozialen Genossenschaft, die Menschen in Not mit Einzelpersonen, Institutionen und Organisationen zusammenbringt, die unterstützen möchten. Infolge der Erdbeben kamen nach offiziellen Angaben mindestens 50.783 Menschen in der Türkei und mindestens 8.476 Menschen in Syrien ums Leben. Insgesamt wurden mehr als 122.000 Menschen verletzt.
Wochenlang waren die Erdbeben in den Nachrichten allgegenwärtig. Doch nach und nach verschwand das Thema aus den Schlagzeilen, obwohl die verheerenden Folgen vor Ort weiterhin bestehen. Nun, fast sechs Monate später, möchten wir erneut den Fokus auf die aktuelle Lage legen und insbesondere die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und die Bekleidungsindustrie betrachten, von denen weiterhin Hunderttausende Arbeitnehmer*innen betroffen sind. Der Wiederaufbau der betroffenen Gebiete erfordert gemeinsame Anstrengungen von nationalen Regierungen, internationalen Organisationen, NGOs und privaten Unternehmen, um den Menschen vor Ort eine Perspektive für die Zukunft zu bieten.
Arbeitsmarkt in der Türkei und Syrien weiterhin erschüttert
Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) schätzt, dass in der Türkei mehr als 658.000 Arbeiter*innen ihren Lebensunterhalt aktuell nicht mehr verdienen können, während in Syrien etwa 170.000 Arbeiter*innen betroffen sind. Insgesamt leben in den betroffenen Provinzen der Türkei mehr als vier Millionen Arbeitnehmer*innen, die hauptsächlich in der Landwirtschaft, im verarbeitenden Gewerbe, im Handel oder in anderen Dienstleistungen mit geringer Wertschöpfung tätig sind. In Syrien sind rund 154.000 Haushalte und mehr als 725.000 Menschen direkt betroffen, darunter auch etwa 35.000 Kleinst-, Klein- und Mittelunternehmen.
Arbeitnehmer*innen im Bekleidungs- und Textilsektor sind schwer betroffen
Open Supply Hub, eine Online-Plattform, die Tausende von Bekleidungsfabriken in mehr als 130 Ländern abbildet, verwendet Lieferantenlisten, die direkt von Marken eingereicht oder hochgeladen werden, um Schäden und Störungen vor Ort zu verfolgen. Stand Februar 2023 zeigte der Open Supply Hub, dass es in dem von Erdbeben betroffenen Gebiet 13.000 Produktionsstätten gab. 9.438 von ihnen umfassten Bekleidung, Textilien, Heimtextilien, Schuhe, Leder und Bekleidungsaccessoires. Zu den Marken mit den meisten Lieferanten in dem betroffenen Gebiet gehörten laut Open Supply Hub vor allem Fast-Fashion-Brands wie Mango, Boohoo, Asos und Inditex.
Mehrere Multi-Stakeholder-Gruppen verzeichneten ebenfalls eine hohe Anzahl von Lieferanten, darunter die Better Cotton Initiative, die Fair Wear Foundation, GOTS und Fairtrade. Zur Lage in den betroffenen Gebieten sagt Juliane Ziegler, GOTS-Repräsentantin in der DACH-Region: „Die Textilarbeiter*innen, Baumwollproduzent*innen, Marken und andere Beteiligte sind von dem verheerenden Erdbeben in erheblichem Maße betroffen. In erster Linie geht es um die Sicherheit der Menschen und ihrer Familien. Viele mussten die Region aufgrund schwerer Gebäudeschäden und der Beeinträchtigung essenzieller Lebensgrundlagen wie Wasser, Gas, und Energie verlassen. Die Mehrheit der Produktionsstätten weist glücklicherweise keine schweren Strukturschäden auf, aber selbstverständlich fehlt die Arbeitskraft der Menschen.“ Einige der Textilproduzent*innen hätten bereits damit begonnen, Unterkünfte für ihre Belegschaft bereitzustellen, um dringend notwendige Unterstützung vor Ort zu leisten. Doch die dringenden Wiederaufbaubemühungen haben aktuell oberste Priorität. „Die Wiederherstellung des Textilsektors in vollem Umfang wird erst möglich sein, wenn die zerstörten Städte wieder aufgebaut sind und angemessene Wohnbereiche für die Arbeiter*innen und ihre Familien geschaffen wurden“, meint Ziegler.
Als Reaktion auf das Erdbeben hat GOTS entschieden, entscheidende Maßnahmen zur Unterstützung der GOTS-zertifizierten Unternehmen in den betroffenen Regionen zu ergreifen. Diese zielen darauf ab, die Schwierigkeiten, mit denen die Unternehmen konfrontiert sind, zu lindern, die Sicherheit und das Wohlergehen ihrer Mitarbeitenden und der breiteren Gemeinschaft zu priorisieren und ihnen zu ermöglichen, ihren Betrieb fortzusetzen, während sie mit den Folgen des verheerenden Erdbebens umgehen. „Durch die Verlängerung der Gültigkeit von GOTS-Betriebszertifikaten, die kürzlich abgelaufen sind oder in Kürze ablaufen, erhalten die zertifizierten Unternehmen zusätzliche 180 Kalendertage, um die Rezertifizierung zu arrangieren“, berichtet Ziegler. „Diese Verlängerung ermöglicht es den Unternehmen, sich auf den Wiederaufbau zu konzentrieren, ohne die Belastung der Rezertifizierung.“
Die Bereitstellung zusätzlicher 90 Kalendertage für die Beantragung und Ausstellung von Transaktionszertifikaten unterstütze die zertifizierten Unternehmen weiterhin dabei, ihr Geschäft reibungslos durchzuführen. Transaktionszertifikate seien für die Rückverfolgbarkeit und Glaubwürdigkeit von Bio-Produkten unerlässlich. Die zusätzliche Zeit trägt laut Ziegler und ihrem Team dazu bei, dass der Zertifizierungsprozess effektiv fortgesetzt werden kann.
In den elf betroffenen Provinzen der Türkei sind laut dem Business & Human Rights Resource Centre fast 150.000 Arbeitnehmer*innen im Bekleidungssektor und fast 200.000 Menschen in der Textilindustrie beschäftigt. „Der Erdbebenbezirk ist einer der wichtigsten Standorte für den Baumwollanbau und die Textilherstellung in der Türkei”, erklärt Sanem Dikmen, Co-Vorsitzende des Verbandes der türkischen Bekleidungshersteller (TGSD). „Jeder Mensch und jedes Unternehmen war bis zu einem gewissen Grad von den Konsequenzen der Erdbeben betroffen.”
Das bestätigt uns auch Ali Ercan Özgür von NeedsMap. „Baumwolle wird hauptsächlich in der Region Südostanatolien in der Türkei, insbesondere in Sanlıurfa, Adana, Kahramanmaras und Hatay, produziert”, so Özgür. „Das sind auch die Städte, die durch das Erdbeben verheerende Schäden erlitten.” Zusätzlich waren die Lieferketten stark betroffen. „Das Erdbeben verursachte Probleme in der Logistik: Beschädigte Straßen, geschlossene Häfen und gestörte Transporte machten es schwierig, Waren zu produzieren und zu liefern. Diese Schwierigkeiten hinderten Unternehmen daran, eine zeitnahe und qualitativ hochwertige Produktion durchzuführen”, erzählt Özgür.
Die betroffenen Regionen sind auch welche, in denen viele Better-Cotton-Landwirt*innen ansässig sind. „Wir kommunizieren weiterhin mit Mitgliedern und Interessenvertreter*innen vor Ort über die Auswirkungen der Katastrophe und den Fortschritt der Hilfsmaßnahmen”, sagt Chris Remington, Kommunikationskoordinator bei der Better Cotton Initiative in London. Gemeinsam mit unserem strategischen Partner in der Türkei, İyi Pamuk Uygulamaları Derneği, einem Verband, der sich für gute Baumwollpraktiken einsetzt, setzen wir uns dafür ein, die Bemühungen zur Unterstützung der Nachhaltigkeit im Baumwollsektor fortzusetzen, während sich die Gemeinden erholen und wieder aufbauen.”
Laut Aussagen der Better Cotton Initiative hat und wird sie Partner*innen und Mitglieder weiterhin längerfristig von vertraglichen Verpflichtungen entlasten. „Wir unterstützen auch die Organisationen, die hart daran arbeiten, die Lieferströme aufrechtzuerhalten, indem wir den Zugang zur Better-Cotton-Plattform sicherstellen. Da sich unsere Mitglieder und Nicht-Mitglieder dieser Plattform auf die Geschäftskontinuität konzentrieren, hoffen wir, dass diese Maßnahmen hilfreich sind und ihnen die Flexibilität geben, ihre Arbeit fortzusetzen, wenn sie dazu in der Lage sind.”
Um die wirtschaftliche Erholung der betroffenen Gebiete zu unterstützen, haben die Regierungen der Türkei und Syriens laut Berichten der ILO verschiedene Programme ins Leben gerufen, die finanzielle Unterstützung, zinsgünstige Kredite und steuerliche Anreize für betroffene Unternehmen bieten. Darüber hinaus gibt es Sozialprogramme für Arbeitnehmer*innen, die Arbeitslosengeld, Bildungsangebote und berufliche Umschulungen beinhalten, um den Übergang in neue Beschäftigungsmöglichkeiten zu erleichtern. Die Arbeiter*innen erhalten derzeit vom Staat pro Tag 133 TL (umgerechnet circa 6,30 Euro), was laut der Kampagne für Saubere Kleidung jedoch nicht ausreicht, um eine Person oder eine Familie zu ernähren.
Berichten der Clean Clothes Campaign zufolge nahmen einige Fabriken die Produktion nur wenige Tage nach den Erdbeben wieder auf, aus Angst vor finanziellen Strafen von den Markenherstellern bei verspäteten Auftragslieferungen. Es gibt auch Berichte darüber, dass Arbeiter*innen während der zahlreichen Nachbeben nicht aus den Fabriken gelassen wurden. Der Verband sagte zudem, dass die Arbeiter*innen der Marbit-Tekstil-Fabrik in Adana, die für Zara und die türkische Marke LC Waikiki produziert, kurz nach dem Erdbeben im Februar entlassen wurden und daraufhin Proteste organisierten: Sie weigerten sich, Entschädigungsangebote anzunehmen, die weit unter ihrem vorherigen Gehalt lagen.
Gewerkschaften und Arbeitsrechtsaktivist*innen befürchten nun, dass sich die Erfahrungen aus der Corona-Pandemie wiederholen könnten: Während dieser Zeit konnten viele Markenhersteller ihre Lieferanten nicht bezahlten und verweigerten Tausenden Arbeiter*innen die gesetzlich zustehenden Abfindungen. Im Interview mit Vogue Business erklärte Bego Demir, Landeskoordinator der türkischen Niederlassung der Clean Clothes Campaign, dass Lieferanten nicht dazu gedrängt werden sollten, Aufträge rechtzeitig fertigzustellen, wenn eine Naturkatastrophe eintritt.
Die Pay-Your-Workers-Koalition, der mittlerweile über 280 Gewerkschaften und Arbeitsrechtsorganisationen weltweit angehören, fordert deshalb von den Unternehmen, ein verbindliches Abkommen zu unterzeichnen und in einen Abfindungsgarantiefonds einzuzahlen. Über 70 internationale Marken, darunter Benetton, Esprit, Zara, Mango und Primark, beziehen ihre Waren aus der betroffenen Region. Die Koalition stellt folgende Forderungen:
- Sicherstellung der vollen Abfindung für entlassene Arbeiter*innen
- Gewährleistung von Lohnfortzahlungen und Verhinderung von Entlassungen, selbst wenn derzeit nicht produziert werden kann. Zudem sollen Arbeiter*innen sechs Monate lang die vollen Löhne erhalten (zusätzlich zu den geringen staatlichen Zahlungen).
- Pünktliche und vollständige Bezahlung der Aufträge sowie Akzeptanz von Verzögerungen ohne Strafe
- Unterstützung entlassener Arbeiter*innen bei der Zahlung der Mieten und Gewährleistung von Entschädigungen für verletzte Arbeiter*innen und Hinterbliebene
- Sicherstellung, dass Fabriken erst die Produktion wieder aufnehmen, wenn eine technische Inspektion die Sicherheit der Gebäude garantiert hat. Bei Mängeln sollten die Markenhersteller die Sanierung finanziell unterstützen.
- Bekämpfung der Diskriminierung syrischer Geflüchteter in der Region durch den Einsatz des Einflusses der Markenhersteller auf Zulieferer und Regierung.
Cem Altan, Präsident der International Apparel Federation und Vorstandsmitglied sowohl der Istanbul Apparel Exporters Association als auch der Turkish Clothing Manufacturers Association, sagte im Interview mit Sourcing Journal (einer Fachzeitschrift für Führungskräfte aus der Bekleidungs- und Textilbranche), er sei überrascht, von den Anschuldigungen zu hören. Es sei wichtig, dass die Zulieferer ihre Produktionslinien wieder hochfahren, damit die Arbeiter*innen beschäftigt bleiben können. Er schätzt, dass 80 Prozent der Hersteller in der Nähe der Erdbebenherde dies bereits getan hätten. Hier ist jedoch wichtig zu bemerken, dass Cem Altans Perspektive vor allem die Interessen der Bekleidungshersteller und -exporteure widerspiegelt.
Hilfsmaßnahmen und internationale Zusammenarbeit
Die internationale Gemeinschaft hat ihre Solidarität mit den betroffenen Menschen und Regierungen zum Ausdruck gebracht und zugesagt, den Wiederaufbau in den betroffenen Gebieten finanziell und technisch zu unterstützen. Neben direkten Spenden haben multilaterale Organisationen wie die Weltbank und der Internationale Währungsfonds (IWF) Unterstützungspakete bereitgestellt, um die wirtschaftliche Erholung und den Wiederaufbau der Infrastruktur zu fördern. Viele Unternehmen wie H&M, Decathlon und Inditex haben Spenden geleistet, um den betroffenen Arbeitnehmer*innen und ihren Familien zu helfen.
Eine schnelle und nachhaltige Erholung kann jedoch nur erreicht werden, wenn die Bedürfnisse der betroffenen Gemeinschaften und Arbeitnehmer*innen in den Mittelpunkt der Wiederaufbaubemühungen gestellt werden. Die verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien haben nicht nur erhebliche Schäden an Gebäuden und Infrastruktur verursacht, sondern auch die Wirtschaft und die Arbeitsbedingungen der Menschen vor Ort stark beeinträchtigt.
Die Wiederaufnahme der Produktion in den betroffenen Gebieten ist eine große Herausforderung, da neben der Wiederherstellung der Infrastruktur auch die psychischen und physischen Bedürfnisse der betroffenen Arbeitnehmer*innen berücksichtigt werden müssen. Die Regierungen beider Länder arbeiten laut dem Business & Human Rights Resource Centre eng mit internationalen Organisationen, NGOs und privaten Partnern zusammen, um den Wiederaufbau zu beschleunigen und langfristige Lösungen für die betroffenen Gemeinschaften zu finden. „Nach einer solchen Katastrophe, die ein so großes Gebiet umfasst – größer als Deutschland –, braucht es definitiv einige Zeit, um die Infrastruktur wieder aufzubauen”, berichtet Sanem Dikmen vom Verband der türkischen Bekleidungshersteller (TGSD). „Nichtregierungsorganisationen, Regierungen und lokale Managementteams arbeiten zusammen, um so schnell wie möglich Leben zu schaffen.”
Angesichts des erwarteten Anstiegs von Armut und Kinderarbeit ist es entscheidend, den Zugang zu Bildung für Kinder in den betroffenen Gebieten zu gewährleisten. Es werden Bildungsprogramme und Schulen errichtet, um den Kindern weiterhin eine Perspektive zu bieten und die Gefahr von Ausbeutung zu verringern. Die ILO unterstützt derzeit Präventionsmaßnahmen und arbeitet eng mit den Regierungen der Türkei und Syriens zusammen, um den Schutz von Arbeitnehmer*innen und ihren Familien zu verbessern.
Um den Menschen und Textilarbeiter*innen vor Ort Unterstützung zu bieten, gibt es mehrere Möglichkeiten: Zunächst sei es, laut Juliane Ziegler von GOTS, entscheidend, dass Brands und andere Unternehmen weiterhin Bestellungen bei Lieferanten aus den betroffenen Regionen platzieren und darauf verzichten bestehende Bestellungen zu stornieren. „Dies ermöglicht den betroffenen Unternehmen, ihre Produktionslinien wieder in Betrieb zu nehmen und ihre Arbeitskräfte zu halten. Das trägt zur Wiederherstellung und Erholung ihrer Betriebe nach der Katastrophe bei. Dadurch wird nicht nur die Beschäftigung der Arbeiter*innen gewährleistet, sondern es sorgt auch für den notwendigen wirtschaftlichen Aufschwung für die gesamte Gemeinschaft.“
Angesichts der erheblichen Schäden in den betroffenen Städten müsse der Wiederaufbauprozess geduldig und konsequent angegangen werden. Die Flexibilität der türkischen Textillieferkette, die Widerstandsfähigkeit ihrer Menschen sowie die gegenseitige Unterstützung spielen dabei eine entscheidende Rolle. Darüber hinaus sei es wichtig, die Auslastungskapazität zwischen verschiedenen Regionen zu erkunden, erklärt Ziegler: „Die betroffenen Produzenten in der Region können möglicherweise kreative und innovative Lösungen anbieten, sobald sie Bestellungen erhalten. Daher ist es ratsam, dass Einkäufer*innen und Brands offen und empfänglich sind, zuhören und Diskussionen über diese Lösungen führen, bevor sie Bestellungen stornieren oder ersetzen. Dieser kooperative Ansatz fördert einen konstruktiven Dialog und ermöglicht die Erkundung alternativer Strategien und die Identifizierung von beiderseitig vorteilhaften Ergebnissen.“
Laut Ali Ercan Özgür von NeedsMap ist es von essenzieller Bedeutung, allen Gesellschaftsschichten im regionalen Arbeitsmarkt menschenwürdige Arbeitsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Hierbei sollte die Branchenverteilung und insbesondere die Unterstützung von Frauen, Jugendlichen und Geflüchteten im Fokus stehen. Die Strategie zur Erholung und zum Wiederaufbau müsse die Schaffung umweltfreundlicher Arbeitsplätze und die Digitalisierung einbeziehen – stets im Einklang mit den Bedürfnissen des sektoralen Arbeitsmarktes in den betroffenen Provinzen, betont er.
- White Helmets, auch bekannt als Syria Civil Defense Organization, ist in Syrien vor Ort und unterstützt Opfer, die alles verloren haben. Hier kannst du spenden.
- Save the Children hat einen Kindernotfallfonds eingerichtet, um bedürftigen Kindern Unterkunft, Essen und warme Kleidung zu bieten. Hier kannst du spenden.
- CARE Türkiye, ein internationaler Außenposten von Care International, liefert Hilfsgüter an diejenigen, die nach den Erdbeben Zuflucht suchen. Hier kannst du spenden.
- Project Hope hat nicht nur Notfallteams in die betroffenen Gebiete entsendet, sondern liefert auch weiterhin dringend benötigte Medikamente und andere Hilfsgüter. Hier kannst du spenden.
- Die Syrian American Medical Society (SAMS) arbeitet an vorderster Front der syrischen Krisenhilfe. Hier kannst du spenden.
- Ärzte ohne Grenzen/Médecins sans frontières ist im Norden Syriens vor Ort und hilft Verletzten mit medizinischen Notfallausrüstungen an anderen Einrichtungen in der Region. Hier kannst du spenden.
- AFAD ist eine Behörde für das Management von Katastrophen unter der Aufsicht des türkischen Innenministeriums, die immer noch essenzielle Hilfsleistungen versendet. Hier kannst du spenden.
- AHBAP, eine Hilfsorganisation aus der Türkei mit Sitz in Istanbul, ist weiterhin aktiv im Versand von dringend benötigten Hilfsgütern. Hier kannst du spenden.
Disclaimer: Kontakte zu betroffenen Fabriken und Produzent*innen sowie lokalen NGOs und Kooperativen gestalten sich aktuell schwierig. Trotz umfangreicher Bemühungen konnten wir im Rahmen der Vorbereitungen für diesen Text weder Aussagen von betroffenen Fabriken, Arbeitnehmer*innen oder Marken bekommen, noch von NGOs, die vor Ort arbeiten. Falls ihr Fair-Fashion-Marken kennt, die in den betroffenen Gebieten produzieren, lasst es uns gerne wissen.
Titelbild: via Pexels
Eigentlich träumte Medina immer davon, mit ein paar Hunden irgendwo im Nirgendwo zu leben. The simple life. Nach ihrem Studium des Völkerrechts tauchte sie dann als Juristin in die Welt der Menschenrechte ein und fand bei Fashion Changers Gleichgesinnte. Ob soziale Ungerechtigkeit, nachhaltige Geschäftsmodelle oder Arbeitsrechte – Medina schreibt bei Fashion Changers über verschiedene Themen, um Lesende zu einer Diskussion anzuregen.