Geschlechtslose Mode ist im Wesentlichen Kleidung, die nicht auf ein bestimmtes Geschlecht beschränkt ist und uns die Freiheit lässt, zu tragen, was wir wollen. Heute sind Wörter wie „unisex“, „geschlechtslos“, „geschlechtsneutral“ oder „nicht-binär“ nicht nur Marketing-Schlagworte, sondern spiegeln auch den gesamten Ansatz und die Denkweise von Marken in Bezug auf Offenheit für Vielfalt und Inklusion wider. Wir stellen euch 7 nachhaltige, genderneutrale Labels vor, die Mode und Geschlechternormen neu definieren.
Zerobarracento
„Join us outside of gender, age and time”, so lautet das Motto des italienischen Labels Zerobarracento. Es wurde geschaffen, um die Werte der Textil- und Bekleidungsindustrie neu zu strukturieren. Mode wird hier neue definiert – fern ab von saisonalen Trends und Einschränkungen durch Alter und Geschlecht. Das Label entwirft unter anderem tolle Jacken, Mäntel, und Kimonos.
MOOT
MOOT ist ein Akronym und steht nicht für „Made Out Of Trash” sondern beschreibt auch das Konzept des Labels: Mode aus Textilabfällen. So entstehen aus alten Stoffen (Bettwäsche, Wolldecken, Kissenbezüge und Gardinen) unter anderem genderneutrale Jacken, T-Shirts und Hosen.
Die Stoffe werden von der Berliner Stadtmission und einer der größten Altkleidersortieranlagen in Quakenbrück geliefert. Nach einem kleinen Abstecher in die hessische Industriefärberei, werden sie anschließend in Berliner Nähereien und Ateliers zu MOOT-Unikaten verarbeitet, bevor wir sie in Berlin verpackt und verschickt werden.
Richert Beil
Das in 2014 gegründete Berliner Label Richert Beil verbindet traditionelle Handwerkskunst mit Qualität und der Auflösung bekannter Grenzen wie Geschlechterstereotype zu einer integrativen Markenvision. Hier werden klassische Vorstellungen von Schönheit, Geschlechterrollen und Eleganz infrage stellt. Das Konzept: gesellschaftliche Erwartungen zu brechen und stereotype Ideale und verallgemeinerte oder geschlechtsspezifische Ästhetiken zu dekonstruieren.
Tom Adam
Tom Adam ist ein Familienunternehmen, das bequeme und praktische Kleidung nach minimalistischer Ästhetik kreiert. Die aktuelle Kollektion beinhaltet geschlechtsneutrale Pyjamas aus Tencel mit Oversize-Passform und Streifenmuster – hier werden Träume wahr!
I and Me
I and Me ist eine in London ansässige Denim- und Lifestyle-Marke. Der Designprozess ist geschlechtsneutral – das Label meint selbst, dass es dabei immer nur um den Stoff und die Silhouette geht, statt um Pronomen. Es arbeitet mit lokalen Partner*innen in Großbritannien sowie Produzent*innen in Japan, Italien und der Türkei zusammen. Hier findet ihr unter anderem Pullover, T-Shirts und Hosen.
Riley Studio
Bei Riley Studio geht es vor allem um zeitlose, non-binäre Mode. Als Gegenmittel zu restriktiven Geschlechternormen in der Modebranche, verfolgt die Marke das Ziel, Produkte zu kreieren, die über Jahre hinweg getragen werden können und den Kleiderschrank zu jeder Saison komplementieren. Das Besondere: Das Unternehmen bietet nicht nur eine lebenslange Garantie, sondern recycelt auch alte Riley-Studio-Stücke, die ihr problemlos wieder abgeben könnt.
Atelier Odenoir
Atelier Odenoir ist ein in Berlin ansässiges Label. Gründer*innen Eleonora Colonna und Diego S. Pontecorvo ermutigen die Menschen, sich ihrer Entscheidungen bewusst zu werden und mehr darüber zu erfahren, wer ihre Kleidung herstellt. Jedes Stück wird vom Paar im eigenen Atelier in Berlin handgefertigt. Das Label verfolgt eine „dekonstruierte Herangehensweise” und lehnt bewusst alle Geschlechternormen ab. Der Stil wird durch eine überwiegend dunkle Palette aus Schwarz und Grau definiert, die mit geometrischen Schnitten spielt, und sich auf eine minimalistische Ästhetik konzentriert.
Kennt ihr noch andere genderneutrale Labels, die Mode fernab von Geschlechternormen herstellen?
Titelbild: PR, MOOT