„Jedes Jahr landen 6.000 Tonnen Sonnencreme in Korallengebieten“

Was ist eigentlich mineralischer Sonnenschutz? Und warum ist es wichtig diesen zu nutzen? Gemeinsam mit i+m Naturkosmetik begeben wir uns auf Spurensuche.

i+m Naturkosmetik Berlin

Der Sommer ist da – endlich. Und auch wenn wir uns noch inmitten einer Pandemie befinden, kommt mit dem Sommer ein Stück Leichtigkeit zurück. Wir verbringen mehr Zeit an der frischen Luft und bewegen uns wieder häufiger, was gerade nach etlichen Stunden im Homeoffice so richtig gut tut. Die Haare können im Fahrtwind lufttrocknen und die Seele darf am See baumeln. Es hängt dieser vertraute Geruch nach Sonnencreme in der Luft und am Badesee werden Rücken gecremt, als ob es kein Morgen gäbe. Nach ein paar Runden im kühlen Nass, bildet sich ein seichter Sonnencreme-Film auf der Wasseroberfläche. Und während man genüsslich die obligatorischen Strand-Pommes verdrückt, kommt die Frage auf, was eigentlich so in beziehungsweise auf unseren Gewässern herum schwimmt… und im Umkehrschluss, was genau wir uns auf oder unter die Haut schmieren.

Sonnenschutz ist nicht gleich Sonnenschutz. Auch bei Sonnencremes ist es wichtig, auf die richtigen Inhaltsstoffe zu achten!

Chemischer vs. Mineralischer Sonnenschutz

“Es heißt, dass jedes Jahr bis zu 6.000 Tonnen Sonnencreme beim Baden in Korallengebieten zurückgelassen werden”, erzählt uns Cosima von i+m NATURKOSMETIK BERLIN (Quelle). Das Gefährliche daran: Einige chemische Lichtschutzfilter schädigen nachweislich das Meeresleben und verursachen unter anderem die sogenannte Korallenbleiche. Beliebte Reisegebiete, wie der Inselstaat Palau oder der US-Bundesstaat Hawaii, lassen deswegen bereits per Gesetz den Verkauf, Import und die Verwendung von Sonnencremes mit den Inhaltsstoffen Oxybenzon, Octinoxat und Octocylen verbieten.
Nun, wenn Inhaltstoffe von Hautpflegeprodukten unseren Ökosystemen schaden, dann sind sie mit großer Wahrscheinlichkeit auch nicht gut für unsere Gesundheit.

Mineralischer Sonnenschutz, wie der von i+m, schützt nicht nur unsere Haut, sondern auch unsere Umwelt.

Kurz erklärt: Chemische Sonnenschutzfilter, die in konventioneller Sonnencreme enthalten sind, dringen in die Haut ein und wandeln UV-Strahlen in Wärme um. Sie stehen deshalb in Verdacht, allergieauslösend, hormonverändernd oder auch schädlich für die Muttermilch zu sein. Im Gegensatz zu konventionellen Sonnencremes setzt Naturkosmetik auf mineralische Lichtschutzfilter, wie Titandioxid oder Zinkoxid. Mineralische Pigmente ohne Nanopartikel dringen nicht in die Haut ein, sondern reflektieren das Sonnenlicht und die mineralischen UV-Filter bilden so eine Schutzschicht auf der Haut. Mineralischer Sonnenschutz also!

Nach dem Produktlaunch der mineralischen Sonnencremes im letzten Jahr, hat i+m NATURKOSMETIK BERLIN das Sortiment weiterentwickelt und um drei neue Produkte erweitert: Neben der Sonnenmilch mit Lichtschutzfaktor 20 (bisher gab es eine Gesichts Sonnencreme und eine Körper Sonnenmilch mit LSF 30), gibt es nun die Sun Protect Sensitiv-Sonnenmilch mit Lichtschutzfaktor 30 und das After Sun Gel. Insgesamt hat die Entwicklungsdauer je nach Produkt bis zu zwei Jahre gedauert.

Bei i+m gibt es mittlerweile eine vielfältige Produktauswahl in Sachen mineralischer Sonnenschutz.

Alle Produkte folgen den drei Grundprinzipien Fair, Organic und Vegan.

Sun Protect Sensitiv-Sonnenmilch  mit LSF 30

  • mit reizarmen Inhaltsstoffen in Bio-Qualität, mit Jojoba-Öl und Aloe Vera
  • keine synthetischen Duftstoffe und ohne Allergene
  • mineralische non-Nano-Filter
  • wasserfest und unschädlich für Gewässer, Korallenriffe und Wasserorganismen
  • Breitbandschutz vor UVA- und UVB-Strahlung mit Lichtschutzfaktor 30
  • geringer Weißeleffekt

After Sun Gel

  • mit Hyaluron und Aloe Vera
  • mit Bisabolol (wird aus Kamille gewonnen) zur Beruhigung
  • mit Minzextrakt zur Kühlung
  • Hyaluron unterstützt die Wundheilung, hilft bei Hautirritationen und pflegt empfindliche Haut

Spieglein, Spieglein oder der Weißel-Effekt

Enthalten Sonnencremes mineralische non-Nano-Filter, kommt es zum sogenannten Weißel-Effekt. Da die Sonnencremes von i+m frei von chemischen Nanofiltern sind, weißeln die Sonnencremes beim Auftragen etwas. Ein Nebeneffekt, der unsere Eitelkeit durchaus herausfordert.

Nanopartikel sind Mineralteilchen, die bei mineralischen Sonnencremes als UV-Filter benutzt werden, zum Beispiel in Form von Nanoteilchen aus Titandioxid und Zinkoxid, die das Sonnenlicht weg spiegeln und somit auf der Hautoberfläche bleiben. Geraten Nanopartikel aufgrund ihrer winzigen Größe durch die Haut, stehen sie in Verdacht, hormonverändernd und allergieauslösend zu sein. Zwar ist der Schädlichkeitsgrad von Nanopartikeln noch nicht nachgewiesen, es wird aber dazu geraten, darauf zu verzichten. Seit 2013 sind Unternehmen außerdem dazu verpflichtet, alle Nanoteilchen enthaltenen Kosmetikprodukte mit “nano” zu kennzeichnen. i+m setzt auf sogenannte non-Nano-Filter, also auf korallenfreundliche mineralische UV-Filter, die nicht in die Haut eindringen.

Die guten Nachrichten: Die Branche arbeitet kontinuierlich daran, den Weißel-Effekt zu minimieren. Die Verbesserungen machen sich für uns in der Sensitiv-Sonnencreme schon bemerkbar. Aber ganz verschwindet der weiße Schimmer nicht, weshalb i+m auf seinen Produkten der Transparenz halber seit dieser Saison “geringer Weißel-Effekt” schreibt. Wichtig ist es, die Sonnencreme in die persönliche Pflegeroutine zu integrieren, damit sie gut einzieht und sich dem eigenen Hautton besser angleicht.

Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Eingecremteste im ganzen Land?

Gut zu wissen: Der Weißel-Effekt lässt im Laufe einer halben Stunde auch noch etwas nach, wie i+m zum Beispiel hier zeigt, und kann zusätzlich mit etwas Mineral-Foundation abgemildert werden.

Und wie geeignet ist die Sonnencreme für dunkle Haut? Unsere Kollegin Phoebe hat den Sonnenschutz auf ihrem Blog Phoenomenal getestet und ist zu dem Schluss gekommen, dass mineralischer Sonnenschutz fürs Gesicht aufgrund der Formulierung nicht für braune oder Schwarze Haut zu empfehlen ist, die Körper Sonnenmilch von i+m hingegen wegen der leichteren Konsistenz auf ihrer Haut besser einzieht und bei ihr durchaus funktioniert. Wie die Sonnencreme wirkt, ist letztlich auch vom individuellen Hauttyp abhängig, aber ganz vermeiden lässt sich der Weißel-Effekt bei brauner oder Schwarzer Haut leider nicht, gibt Cosima von i+m zu bedenken und fügt hinzu, “Getönte Sonnencreme wäre natürlich ein spannendes Thema für uns. Wer weiß, ob wir dazu einmal in Zukunft etwas in petto haben.”

Anwendungstipps für mineralischen Sonnenschutz

Nina – Tipps für trockene Haut

Ich habe sehr trockene Haut – auch im Sommer. Sonnencremes mit mineralischem Filter sind vergleichsweise weniger feuchtigkeitsspendend, sprich die Haut braucht vor der Sonnencreme zusätzliche Feuchtigkeit. Wenn ich Sonnencreme benutze – und das mache ich nicht nur, wenn die Sonne knallt – trage ich zunächst ein Tonikum auf die gereinigte Haut auf, danach – je nach Außentemperatur und Heizungsregler – ein Gesichtsöl oder ein Serum, gefolgt von einer leichten Gesichtscreme und als Finish nochmal ein paar Spritzer Tonikum. Wenn ich die Sonnencreme ohne Pflege auftrage, betone ich ungewollt meine trockenen Hautstellen und die Sonnencreme zieht nur sehr langsam ein.

Das ganze Prozedere schmälert auch den Weißel-Effekt. Denn auch wenn viele Sonnencremes nicht mehr so stark weißeln wie noch vor ein paar Jahren, so weißeln sie immer noch. Deswegen besprühe ich die Haut vor und nach dem Auftragen der Sonnencreme nochmal mit einem Tonikum und klopfe es sanft in die Haut ein. Nach einer Viertelstunde weißelt die Haut schon sichtbar weniger bei mir. Aber wenn es dann nicht gleich an den See geht, kommt noch ein wenig Make-up drüber (nicht zu viel – das mindert den Lichtschutzfaktor!), damit ich mich meinem Hautton wieder annähere.

Meinen Körper creme ich zuerst mit Bodylotion ein, bevor mineralischer Sonnenschutz einziehen darf, damit es keine sichtbaren trockenen Stellen gibt und die Haut nicht spannt. Abends wasche ich die Sonnencreme sorgfältig mit Duschgel und Gesichtsmilch ab. Wenn die Haut tagsüber viel Sonne ausgesetzt war, nehme ich das After Sun Gel – das beruhigt und kühlt die Haut auf angenehme Weise.

Jana – Tipps für weniger Eitelkeit

Pflegetechnisch kann ich mich Nina nur anschließen. Auch ich habe sehr trockene und oft auch empfindliche Haut. Diese versorge ich mit Ölen oder Seren und einer mehrmals täglichen Portion Feuchtigkeitscreme. Im Gegensatz zu Nina habe ich aber einen dunkleren Hauttyp und der Weißel-Effekt hat durchaus anfangs an meiner Eitelkeit gekratzt. Neulich sagte jedoch eine Freundin zu mir ganz unvermittelt: „Ist mir doch egal, ob man sieht, dass ich eingecremt bin. Es ist doch Sommer und ich möchte meine Haut entsprechend schützen.” Und ich habe ein großes „Jawohl!” hinterhergeschoben. Seitdem denke ich, dass ich mit meiner sichtbaren Cremung ja irgendwie auch als Vorbild fungiere: für meinen Neffen zum Beispiel, der ganz selbstverständlich komplett weiß gecremt im Sand spielt und dabei den Spaß seines Lebens hat.

Extra-Tipp: Tattoos und stärkere Narben extra fett einschmieren. Da hat es mich komischerweise auch noch nie gestört, wenn man die Creme gesehen hat. Ich habe am Arm eine besonders empfindliche Narbe. Bei sehr großer Sonneneinstrahlung oder an extrem heißen Tagen decke ich diese durchaus auch mal mit einem Pflaster komplett ab.

1Gramm Sonnencreme ist ungefähr die Menge, die für optimalen Schutz im Gesicht verteilt werden sollte.

Vreni – Tipps für eine sorgsame Sonnen-Nachsorge

Haben nicht alle so eine Kindheitserinnerung, dass man einen großen Batzen Sonnencreme ins Gesicht gerieben bekommen und das nur über sich ergehen lassen hat, weil man wusste, dass man danach wieder Burgen bauen kann? Ein bisschen so fühle ich mich heute noch, wenn es darum geht, mein Gesicht regelmäßig einzucremen. Nur, dass ich jetzt eben keine Sandburgen mehr baue, sondern meiner Haut nicht schaden will. Das ist mitunter aber gar nicht so einfach, denn nach dem Eincremen – seien wir mal ehrlich – folgen oft drei bis zehn Pickel, die man nicht rief. Und dann vergeht mir die Lust nach Sonnencreme oft erst recht. Zu wissen, dass man mindestens 1 Gramm Creme auf dem Gesicht (das entspricht circa einem Pumpstoß) verteilen sollte, um den vollen Schutz zu haben, hilft da auch nicht unbedingt.

Wer zu Hautunreinheiten neigt, weiß sicherlich wovon ich spreche. Deshalb macht es Sinn, sich nicht nur mit der Sonnencreme, sondern auch mit der anschließenden Reinigung zu beschäftigen. Bei der Entwicklung der Rohstoffe für die Sonnencremes hat i+m glücklicherweise auf das Thema Hautunreinheit geachtet, sodass sich die Cremes auch für unreine Hauttypen oder Mischhaut eignen. Trotzdem ist eine sorgsame Sonnen-Nachsorge nicht zu vernachlässigen. Nach einem langen Tag in der Sonne reinige ich mein Gesicht oft in mehreren Stufen: zuerst nehme ich mit einem Pad und Mizellenwasser den Schmutz des Tages und den größten Teil der wasserfesten Sonnencreme ab. Danach reinige ich das Gesicht mit meinen sauberen Fingern und einer sanften Reinigungslotion oder einem Reinigungsöl – nach Bedarf auch in zwei Runden. Danach unbedingt ein sauberes (!) Handtuch nutzen und Feuchtigkeitscreme oder ein Serum auftragen. Wichtig ist für mich hier, dass ich nicht zu aggressiv reinige, aber eben dennoch alles von der Sonnencreme abbekomme, damit ich Unreinheiten vorbeuge. Deswegen setze ich auch bei Reinigungslotions auf sanfte Naturkosmetik.

Ansonsten gilt:

  • Keep cool und die Mittagssonne meiden
  • Hut und Sonnenbrille nicht vergessen
  • regelmäßig nachcremen

Über i+m Naturkosmetik Berlin:

Seit der Gründung im Jahr 1978 ist i+m Naturkosmetik ist ein wahrer Vorreiter in Sachen Natur- und Biokosmetik. Heute ist das Sortiment nach dem höchsten Standard für Bio-Kosmetik zertifiziert, die Produkte weisen einen hohen Fair-Trade-Anteil auf, sind vegan, tierleidfrei und klimaneutral. Fairness und Nachhaltigkeit beziehen sich bei i+m nicht nur auf die Produkte, sondern sind tief in der Unternehmens-DNA verankert: So reinvestiert i+m ein Viertel der Gewinne in ökofaire Projekte und wirtschaftet nach den Grundsätzen der Gemeinwohlökonomie.

Ist mineralischer Sonnenschutz Teil eurer sommerlichen Hautpflege?

Fotos: © Jana Braumüller & Vreni Jäckle

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