Was ist Modest Fashion?
Der Begriff Modest Fashion steht für bedeckende oder verhüllende Kleidung. Für manche Menschen entspricht dieser Modestil spirituellen Anforderungen aus Glaubens-, Religions- oder auch persönlichen Vorlieben. Längst ist Modest Fashion aber inmitten der Modewelt angekommen, und viel mehr als „nur“ Kleidung für religiöse Menschen. Er beinhaltet bequeme, locker-sitzende Kleidung, sowie eventuelle Kopfbedeckung.
Wir haben acht Labels für euch zusammengestellt, die nachhaltige Modest Fashion für den Alltag herstellen.
Silq Rose
Silq Rose ist fest davon überzeugt, dass Nachhaltigkeit ein holistisches Konzept ist, das Umwelt und Mensch einschließt. Dieser Grundsatz sei auch fester Bestandteil des Islam. Das Label ist spezialisiert auf Hijabs und stellt diese aus natürlichen, atmungsaktiven Materialien her, wie Bambus-Viskose und Baumwolle. Mühelos, verträumt, aber auch leicht und langlebig – Silq Rose achtet vor allem auf hohen Tragekomfort und darauf, dass Frauen sich empowert fühlen.
1309 Studios
1309 Studios wurde von der Designerin Ghada Al Subaey gegründet. Ziel war es vor allem einen sicheren Raum für die Förderung und Entwicklung der weiblichen Gemeinschaft in Katar zu schaffen. Al Subaey war es wichtig, Frauen zu empowern und ihnen zu ermöglichen, sich beruflich und persönlich weiterzuentwickeln.
Klare Silhouetten, kräftige Farben und kunstvolle Drucke sind Markenzeichen des Labels. Die Designerin achtet außerdem auf vegane Stoffe, wie Cupro, und stellt sicher, dass die Verpackung biologisch abbaubar ist.
Vela Scarves
Vela Scarves arbeitet mit Baumwollspinnereien in Südindien zusammen, wo die Schals natürlich gefärbt werden. Das nachhaltige Modest Fashion Label unterstützt so kleine Familienunternehmen, die die Wissenschaft und Tradition des Handfärbens über Generationen weitergegeben und perfektioniert haben. Zudem bietet Vela sogenannte „Solidarity Collections“ an: Die Einnahmen vom Verkauf der Solidarity Hijabs werden an gemeinnützige Organisationen gespendet, wie beispielsweise an das Asiyah Women Center, das sich für Überlebende häuslicher Gewalt einsetzt.
Nesma Studio
„Nesma“ ist arabisch und bedeutet Brise oder Luftzug. Das Label wurde von der bahrainischen Modedesignerin Haya Khalifa gegründet, die vor allem mit lokalen Handwerker:innen arbeitet. Für ihre Kollektionen verwendet sie hauptsächlich Deadstock Materialien, also bereits verfügbare, unbenutzte Stoffe von anderen Designer:innen oder Textilunternehmen. Nesma Studio ist geprägt von marokkanischer Kultur – der Heimat der Designerin – und inspiriert von natürlichen Farben des Atlasgebirges oder alten Souks in Marrakesch.
Azyä Swim
Azyä ist ein australisches Modelabel, das mit den Textilinnovatoren Aquafil und Unifi zusammenzuarbeitet. Unifi hat beispielsweise über 25 Milliarden Plastikflaschen recycelt und in REPREVE®-Fasern umgewandelt. Dieses Material wird vor allem für die Herstellung von Sport- und Modekleidung verwendet.
Die Entwicklungs- und Produktionsstätten von Azyä befinden sich in Sydney, Australien. Lokal zu produzieren bedeutet auch, dass sie eine kurze, überschaubare Lieferkette haben und so ihre CO2-Emissionen minimieren. Das Label produziert verhüllende Bademode und Kleider – ethisch und traumhaft schön.
Privé Hijab
Privé Hijab ist ein kleines muslimisches Familienunternehmen, das in den USA gegründet wurde. Für die Herstellung der Hijabs verwendet das Label ausschließlich Biobaumwolle, Deadstock-Materialien und recycelte Materialien. Außerdem verzichtet es auf Sales wie Black Friday und kompensiert das CO2, das beispielsweise beim Versand entsteht. Die Hijabs kommen in zahlreichen Farben und können in vielen verschiedenen Stilen getragen werden.
Sei Sorelle Swimwear
„Sei Sorelle“ ist italienisch und bedeutet „sechs Schwestern“. Und so fing alles an – sechs Schwestern mit einer Leidenschaft für Mode. Als kleines Familienunternehmen haben sie eine überschaubare Lieferkette und können so jeden Schritt überwachen. Die Bademode ist Oeko-Tex zertifiziert und besteht aus ECONYL® regeneriertem Nylon und Elasthan. ECONYL wird von der italienischen Firma Aquafil hergestellt und verwendet synthetische Abfälle wie Industriekunststoff und Fischernetze aus Ozeanen. Dieses Plastik wird anschließend recycelt und verwendet, um die Bademode von Sei Sorelle Swimwear zu produzieren.
Nea Wear
Nea Wear versucht, so viel wie möglich zu upcyceln und somit auf die Produktion von neuen Materialien zu verzichten. Außerdem senken sie ihre CO2-Emissionen indem sie ihre Hijabs in einer lokalen, von Frauen geleiteten Fabrik in Großbritannien herstellen, die sie regelmäßig besuchen und bewerten. Das Label setzt darauf, seine Kundschaft zu sensibilisieren und ein Bewusstsein für ökofaire Mode zu schaffen.
Kennt ihr noch andere nachhaltige Modest Fashion Labels? Lasst es uns, und andere, gerne in den Kommentaren wissen.
Collage © Vreni Jäckle