Good Clothes, Fair Pay – Wie unterstütze ich eine Kampagne, die eine Million Unterschriften braucht?

Die EU-Bürgerinitiative „Good Clothes, Fair Pay” sammelt eine Million Unterschriften, um ein Gesetz zu fordern, das einen existenzsichernden Lohn in den textilen Lieferketten verspricht. Dafür braucht es auch deine Unterstützung. So kannst du dabei sein!

(Online-)Petitionen sind das neu entdeckte Tool einer aufgeweckten Generation, die ihre politische Stimme wiedergefunden hat. Wiedergefunden, weil doch in der Vergangenheit des Öfteren mal Kritik laut wurde, die jungen Menschen interessierten sich nicht genug für Politik und gesellschaftliche Prozesse. Spätestens seit 2019, als Fridays For Future eine weltweite Jugendbewegung wurde, ist dieses Märchen auserzählt. Wir sind politischer denn je. Wir müssen es auch sein. Die multiplen Krisen dieser Welt kommen nah an uns heran, lassen uns nicht kalt. Gerade weil viel häufiger Schnittstellen offengelegt werden.

Ich ernähre mich vegan. Oh, was ist eigentlich mit dem Leder in meinem Schuh? Ich setze mich für feministische Themen ein. Mh, was hat das eigentlich mit Mode zu tun? Ich bin in der Kommunalpolitik aktiv. Achso, wie geht’s eigentlich Landwirt*innen, die Baumwolle anbauen?

Wir wissen um die Missstände in der Textilindustrie

Mithilfe von Social Media verteilen sich brennende Themen rasend schnell um die Welt. Es werden Kämpfe sichtbar, die bislang oft im Verborgenen stattgefunden haben – verborgen vor allem vor dem Globalen Norden. Wir wissen, wie es in einer Färberei in Indien aussieht. Wir kennen die Bilder von Demonstrationen von Textilarbeiter*innen in Bangladesch, die für gerechtere Löhne oder die Bildung von Gewerkschaften auf die Straße gehen. Wir wissen um die maroden Produktionsstätten in Pakistan. Aber auch um die prekären Arbeitsbedingungen in der Schuhproduktion in Italien oder den Nähereien in Rumänien. Die Missstände und Widrigkeiten der Textilbranche sind sichtbar – und global. Sie sind nicht auf einen Ort festlegbar.

Die Europäische Bürgerinitiative „Good Clothes, Fair Pay” fordert einen existenzsichernden Lohn für Textilarbeiter*innen

Umso wichtiger ist es, dass nun eine großangelegte Initiative von Fashion Revolution den Vorstoß wagt, für alle(!) in der Europäischen Union (EU) verkauften Textilien einen existenzsichernden Lohn für deren Herstellung zu fordern. Die Europäische Bürgerinitiative „Good Clothes, Fair Pay”, also „Gute Kleidung, Faire Bezahlung”, fordert Gesetze, die Unternehmen, die Bekleidung, Textilien und Schuhe innerhalb der EU verkaufen, dazu verpflichten, Maßnahmen für existenzsichernde Löhne in ihren Lieferketten sicherzustellen. Gerade weil das kürzlich festgelegte, deutsche Lieferkettengesetz in diesem Bereich schwächelt und nun auch ein anstehendes EU-Lieferkettengesetz ebenso abgeschwächt werden soll, ist diese Kampagne von großer Bedeutung. 

Auf EU-Ebene hat jede*r die Möglichkeit solche Gesetzesvorschläge einzubringen. Was es dafür aber braucht: eine Petition, die EU-weit eine Million Unterschriften einsammelt. Eine Million, boah, das ist viel. Und ganz ehrlich: Wir wissen, nur eine handvoll Initiativen haben dies bislang geschafft. Aber wir wissen auch: In der EU leben 447,7 Millionen Menschen. Eine Million sind nur 0,22 Prozent aller EU-Bürger! Es ist also absolut schaffbar.

Machbar mit deiner Unterstützung

Wir sagen immer: Jeder Mensch hat seinen Wirkungskreis. Was bedeutet das? Überall, wo du tätig bist, wo du dich in deinem Alltag bewegst, begegnest du Menschen, mit denen du gemeinsam Entscheidungen triffst, die du vielleicht inspirierst oder mit denen du im Austausch stehst. Für die „Good Clothes, Fair Pay”-Kampagne heißt das, dass du an vielen Stellen deines Lebens Menschen davon erzählen kannst oder sogar aktiv Unterschriften sammeln kannst. 

Wie kann ich „Good Clothes, Fair Pay” unterstützen?

Du hast einen eigenen Laden

… platziere eine Unterschriftenliste an deinem Verkaufstresen und erzähle aktiv Menschen beim Einkauf von der Kampagne für existenzsichernde Löhne in der Textilbranche.
… lege Flyer aus, die die Leute sich mitnehmen können. Oder packe diese vielleicht direkt mit in die Einkaufstüte?
… hänge ein Kampagnenposter mit QR auf. So können Menschen digital unterzeichnen.
… klebe Sticker in dein Schaufenster oder deine Tür.

Du hast einen Onlineshop

… binde Banner zur Kampagne ein, die zur Petitionsseite verlinken.
… füge beim Check-out einen Hinweis zur Kampagne ein.
… pflege ein Pop-up mit dem Hinweis zur Kampagne ein.

Du hast einen Unternehmensblog

… schreibe einen Artikel über das Thema existenzsichernder Lohn in der Textilbranche.
… führe ein Interview mit einer Person von Fashion Revolution. Gerne kannst du auch uns als offizielle Unterstützer*innen ansprechen.
… mache auf deiner Startseite auf die Kampagne aufmerksam.
… verlinke diesen Artikel, um andere zum Mitmachen zu bewegen.

Du hast einen Newsletter

… bitte deine Kontakte, die Kampagne zu unterzeichnen und weiter zu tragen.
… führe ein Interview mit einer Person von Fashion Revolution. Gerne kannst du auch uns als offizielle Unterstützer*innen ansprechen.
… binde Banner zur Kampagne ein, die zur Petitionsseite verlinken.
… verlinke in deinem E-Mail-Footer die Kampagne.
… teile diesen Artikel, um andere zum Mitmachen zu bewegen.

Du hast einen Instagram-Account/Social-Media-Account

… teile in deiner Story einen Link zum Unterschreiben.
… erzähle im Feed von der Kampagne.
… schicke uns ein Video per DM (@fashionchangers) oder E-Mail (jana@fashionchangers.de), aus dem wir ein kleines Kampagnenvideo basteln.
… verlinke die Kampagne in deiner Bio mit Link.
… teile diesen Artikel, um andere zum Mitmachen zu bewegen.

Du willst als Privatperson aktiv werden

… drucke dir die Liste zum Unterschreiben aus. So kannst du im Alltag Unterschriften sammeln. Vergiss nicht, sie rechtzeitig zurückzuschicken!
erzähle Freund*innen, Bekannten und Familie von der Kampagne.
… auch bei deiner Arbeitsstelle ergibt sich das Thema? Vielleicht kannst du im Pausenraum eine Unterschriftenliste auslegen? Oder bei der Weihnachtsfeier?

Jetzt aktiv werden!

Deutschsprachigen Materialien oder über den Link das gesamte englischsprachige Action-Kit ansehen.

Kurzum: Erzähle einfach allen, die du kennst, von der Kampagne und sammle so oft es geht Unterschriften ein. 

Wäre es nicht großartig, wenn wir alle gemeinsam es schaffen, die notwendigen eine Million Unterschriften zu sammeln, um endlich mehr Gerechtigkeit in den Textillieferketten zu wissen? Lasst uns dafür laut sein. 

 

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