Fair-Fashion-Bücher, die du lesen solltest

Von Produktionsbedingungen über Styling-Tipps bis hin zu nachhaltigen Materialien – in diesen Büchern zum Thema faire und nachhaltige Mode erfahrt ihr alles Wichtige

Drei Bücher, darunter das Fashion Changers Buch, Einfach Anziehend und Fashion made Fair

Wolltet ihr schon immer mal wissen, wie die Modebranche hinter den Kulissen aussieht? Oder wie ihr eine nachhaltige Capsule Collection zusammenstellt? Dann seid ihr hier genau richtig, denn wir haben für euch einige tolle Fair Fashion Bücher zusammengestellt. 

Egal ob im Zug, am Strand oder auf Balkonien: Diese Tipps eignen sich auch prima als Urlaubslektüre. Viel Spaß beim Lesen!

Einfach anziehend: Der Guide für alle, die Wegwerfmode satthaben von Kirsten Brodde und Alf-Tobias Zahn

In zehn Schritten zu einem nachhaltigen Kleiderschrank? Das geht! Modeexpertin Kirsten Brodde und Modeblogger Alf-Tobias Zahn zeigen uns, wie wir aufhören, Modetrends nachzujagen und bewusster einkaufen können. Sie gehen auf verschiedene Themen ein, wie nachhaltige Capsule Collections, Secondhand und Kleidertausch. Ein Handbuch für nachhaltigen Modekonsum  perfekt für Anfänger:innen und alle, die mehr aus ihrem Kleiderschrank holen wollen.

Erschienen: 2018, oekom verlag

Das schönste Gewerbe der Welt: Hinter den Kulissen der Modeindustrie von Giulia Mensitieri 

Die Modebranche ist zu einem funkelnden Bild des Kapitalismus geworden – eins, das Prestige, Macht und Schönheit vereint. Doch hinter den Kulissen sieht es anders aus: Die Industrie basiert hauptsächlich auf prekärer Arbeit, sogar in den renommierten Werkstätten der französischen Modehäuser. 

Giulia Mensitieri beleuchtet insbesondere die Dynamik zwischen Ausbeutung und dem gesellschaftlichen Prestige, das mit der Arbeit in einem wünschenswerten Umfeld verbunden ist. Sie erzählt von Menschen, die Chanel-Schuhe und Prada-Mäntel tragen, sich ihre Miete jedoch nicht leisten können. Von Fotoshootings für Fachmagazine bis hin zu Interviews mit Stylist:innen, die für berühmte Luxushäuser arbeiten – Mensitieri zeigt eine andere Form der Prekarität: keine finanzielle Entlohnung, dafür aber Anerkennung und Sichtbarkeit. Willkommen in der Welt des Kapitalismus!

Erschienen: 2021, Matthes & Seitz Berlin

Leute machen Kleider: Eine Reise durch die globale Textilindustrie von Imke Müller-Hellmann

Wo wird unsere Kleidung hergestellt, und – vor allem – wer produziert sie? Auf der Suche nach Antworten, reist die Autorin Imke Müller-Hellmann nach Portugal, Vietnam, China. Sie zeigt wie schwierig es ist, herauszufinden wo und wie unsere Kleidung produziert wird. Auf ihrer Reise durch die globale Textilindustrie, lernt sie Näher:innen kennen, die von ihren Träumen erzählen, aber auch von ihrem Gehalt – und das ist oftmals alles andere als fair. 

Erschienen: 2017, Osburg Verlag

Fashion Changers. Wie wir mit fairer Mode die Welt verändern können von Jana Braumüller, Vreni Jäckle und Nina Lorenzen

Die Liste wäre nicht komplett ohne das Buch der Fashion-Changers-Gründerinnen Jana, Vreni und Nina. Darin werden zwanzig Menschen und Labels vorgestellt, die sich für eine bessere Modeindustrie einsetzen und zeigen, wie faire Mode die Welt zum Positiven verändern kann. Diese „Fashion Changers” ermöglichen einen echten Blick hinter die Kulissen und erzählen, wie sie mit ihrem Handeln Veränderungen bewirken, was sie motiviert und inspiriert. Außerdem stellt der Guide inspirierende Modeaktivist:innen vor, enthält Fotostrecken und spannende Fakten rund um nachhaltige Mode sowie Insidertipps zu Themen wie Zero Waste, veganer Mode, Up- und Recycling, ökologischer Verantwortung und den ersten Schritten zu einem nachhaltigen Kleiderschrank.

Erschienen: 2020, Knesebeck

© Fashion Changers

Todschick: Edle Labels, billige Mode von Gisela Burckhardt 

„Ich schaue, wo die Ware herkommt, und gehe davon aus, dass Menschen für Boss nicht ausgenutzt werden. Die Sachen haben ja ihren Preis.“ Mit diesem Zitat einer Hugo-Boss-Kundin beginnt Gisela Burckhardts Buch. In sechs Kapiteln zeigt sie auf, dass höhere Preise nicht unbedingt bessere Arbeitsbedingungen bedeuten. Die Vorstandssitzende von FEMNET reist selbst nach Bangladesch, und stellt erschreckend fest: „Premiumlabel und Billigmarken lassen in den gleichen Fabriken produzieren – zu den gleichen unmenschlichen Bedingungen.“ Ein absolutes Must-Read für alle, die nach Hintergrundinformationen zu der „edlen“ Modebranche suchen.

Erschienen: 2014, Heyne Verlag

Unfair Fashion: Der hohe Preis der billigen Mode von Dana Thomas 

Schätzungen zufolge sind weltweit über 3,5 Milliarden Menschen erwerbstätig – etwa jeder achte Mensch arbeitet in der Modebranche. Dennoch verdienen 98 Prozent von ihnen keinen existenzsichernden Lohn. Zudem werden jährlich mehr als zwei Milliarden Tonnen Kleidung weggeworfen. Die Ausbeutung der Menschen und der Umwelt durch die Textil- und Bekleidungsindustrie hat epische Ausmaße erreicht. Die Autorin Dana Thomas hat die Welt bereist, um herauszufinden, was wir ändern können. In ihrem Buch beschreibt sie den Schaden, den die Fast-Fashion-Giganten angerichtet haben, und feiert die Visionär:innen, die für Veränderungen kämpfen. 

Erschienen: 2020, Riva

Slave To Fashion von Safia Minney 

Die Gründerin des Labels People Tree, Safia Minney, kämpft seit Jahren für eine gerechtere Modebranche. Ihr Buch besteht aus Interviews mit und Dokumentationen über Menschen jeder Alterskategorie, die in Sklaverei gefangen sind und unsere Kleidung produzieren. Es stellt aber auch faire Vorgehensweisen von Labels und Designer:innen in der Textil- und Bekleidungsindustrie vor und beweist damit, dass es möglich ist, Mode unter besseren, menschenwürdigen Bedingungen herzustellen. 

Erschienen: 2017, New Internationalist (auf Englisch)

© New Internationalist, Safia Minney 

Das antikapitalistische Buch der Mode von Tansy E. Hoskins  

Tansy E. Hoskins Buch taucht in die verführerische Welt der Mode ein, um zu enthüllen, was hinter unserer Kleidung steckt. Das Buch bewegt sich zwischen Karl Lagerfeld und Karl Marx und erforscht Konsum, Klasse und Werbung, um aufzudecken, wer von der Ausbeutung profitiert. Sie verbindet die verschiedenen Aspekte der Textil- und Bekleidungsindustrie – von den Auswirkungen auf die Umwelt bis hin zu ihren Auswirkungen auf unser Selbstwertgefühl. Hoskins bietet eine kritische Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen Kultur und den verzerrenden Prioritäten des Kapitalismus.

Erschienen: 2016, Rotpunktverlag

Loved Clothes Last von Orsola de Castro

Die Mitgründerin von Fashion Revolution, Orsola de Castro, erzählt in ihrem neuen Buch von der Macht des Upcyclings, der Reparatur und des Schätzens unserer Kleidung. Es ist sowohl ein praktischer Leitfaden, um mehr aus unserem Kleiderschrank zu machen, als auch ein leidenschaftliches Plädoyer gegen sinnlosen Konsum. De Castro erzählt, wie sie als Modedesignerin begann, wie sie die weltweit größte, nachhaltige Modebewegung startete und wie sie sich dabei zu ihrer eigenen Garderobe verhält. Der Titel des Buches entstand aus einem Fashion-Revolution-Magazin, das letztes Jahr zusammengestellt wurde – #lovedclotheslast wurde zu einem beliebten Hashtag.

Erschienen: 2021, Penguin Life (leider nur auf Englisch)

Fashion Made Fair: Modern – innovativ – nachhaltig von Ellen Köhrer und Magdalena Schaffrin 

Was bedeutet Fair Fashion”? Das Buch stellt 33 verschiedene Designer:innen und Modelabels vor, die das Konzept der fairen und nachhaltigen Mode auf unterschiedliche Weise interpretieren. Manche legen mehr Wert auf die Wahl ihrer Materialien, andere setzen den Fokus auf ressourcenschonende Designtechniken wie beispielsweise Upcycling. Von etablierten Namen wie Stella McCartney zu kleineren Labels wie Kings of Indigo – die Autorinnen schaffen einen Überblick über die nachhaltige Modebranche und dokumentieren diesen mit zahlreichen Fotostrecken.

Erschienen: 2016, Prestel Verlag

© Prestel Verlag, Ellen Köhrer und Magdalena Schaffrin 

Die Bedeutung von Nachhaltigkeit für die Kaufentscheidung im Modehandel: Ergebnisse einer repräsentativen Konsumentenbefragung von Laura Dallmann und Oliver Janz

Laura Dallmann, die als Warenbereichsleiterin im Einzelhandel arbeitet, und Oliver Janz, der Dozent an der DHBW Heilbronn und Unternehmensberater ist, lancierten gemeinsam eine deutschlandweite Online-Befragung, um herauszufinden, welche Rolle Nachhaltigkeit beim Einkaufen von Bekleidung spielt. Die Ergebnisse zu ihrer Studie veröffentlichten sie 2020. In dieser versuchen sie nicht nur Nachhaltigkeit zu definieren, sondern analysieren auch Textilsiegel und geben Handlungsempfehlungen an die Modebranche weiter. Die Studie erforscht, wie Unternehmen die Erkenntnisse nutzen können, um Konsumierenden mehr Orientierung zu geben: Das Angebot soll bedarfsgerechter ausgerichtet werden. 

Erschienen: 2020, BoD – Books on Demand

How To Break Up With Fast Fashion: A guilt-free guide to changing the way you shop – for good von Lauren Bravo

Lauren Bravos Buch präsentiert Fast Fashion als die ultimative toxische Beziehung und ermutigt uns, uns wieder in die Kleidung zu verlieben, die bereits in unserem Kleiderschrank hängt. Die Autorin gibt nicht vor, alle Antworten auf das Fast-Fashion-Problem zu haben. Doch sie erinnert uns, dass kein Outfit die Welt kosten sollte und gibt praktische Tipps, um uns bewusster zu kleiden.

Erschienen: 2020, Headline Home (auf Englisch)

Style meets Nachhaltigkeit: In 10 Schritten zum eigenen Stil & bewussten Umgang mit Kleidung von Anne Tourneux

Durchschnittlich tragen wir nur etwa 30 Prozents unserer Garderobe. Tragisch, oder? Das denkt sich auch Anne Tourneux. In zehn Stillektionen zeigt die französische Stylistin und Modeberaterin auf, wie wir den Übergang zu einem bewussteren Kleiderschrank schaffen. Sie erklärt beispielsweise, wie wir die Kleidung, die wir bereits besitzen, besser pflegen und kombinieren können. Und falls wir doch mal etwas Neues brauchen, gibt Tourneux Tipps, worauf wir beim Shoppen achten sollten. 

Erschienen: 2021, Dorling Kindersley Verlag

Kennt ihr noch weitere Fair-Fashion-Bücher? Lasst es uns, und andere, gerne in den Kommentaren wissen. 

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